Horror-Syndrom

So wirkt gruselige Musik noch furchteinflößender

Wissenschaft
29.07.2009 14:03
Dass manche Musik mit geschlossenen Augen noch intensiver wirkt, weiß jedes Kind. Doch jetzt haben Forscher herausgefunden, dass dieser Effekt bei gruseligen Stücken besonders krass auftritt. Eine Gruppe von Probanden spürte das blanke Schrecken, als ihr die Soundtracks von Horrorfilmen bei geschlossenen Augen vorgespielt wurde. Zum Erstaunen der Wissenschaftler blieb der Effekt jedoch aus, als die Probanden in einem abgedunkelten Raum die selbe Musik bei geöffneten Augen vorgespielt bekamen.

15 Freiwillige nahmen an der Untersuchung des Tel Aviv Sourasky Medical Center in Israel teil. Sie mussten sich die Soundtracks von Horror-Filmen anhören, während ihr Gehirn durchleuchtet wurde. Zu den ausgewählten Songs zählte auch das berühmte Thema von Alfred Hitchcocks "Psycho" (Bild) mit den legendären abgehackten Geigenklängen. Die Teilnehmer mussten sich die Stücke mit offenen und geschlossenen Augen sowie bei völliger Dunkelheit anhören. Außerdem wurde den Probanden im selben Versuchsaufbau beruhigende "Fahrstuhlmusik" vorgespielt.

Das Ergebnis der Untersuchung lässt laut Dr. Talma Hendler, Leiterin der Studie, an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig: Mit geschlossenen Augen empfanden die Teilnehmer die durch die Musik erzeugte Angst sehr viel stärker. Mit offenen Augen, in Dunkelheit oder beim Vorspielen von "Fahrstuhlmusik" war hingegen keine Veränderung der Wahrnehmung zu verzeichnen. Über die genauen Ursachen für dieses Phänomen rätseln die Wissenschaftler derzeit noch. Bislang wissen sie nur, dass sich bei der Horrormusik der Spiegel des Neurotransmitters Noradrenalin im Blut erhöht. Der Stoff ist für den Fluchtreflex zuständig.

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