Jepsen war im OLPC-Projekt maßgeblich an der technischen Entwicklung des Notebooks beteiligt. So gehen beispielsweise die Anordnung der technischen Komponenten in dem Gehäuse oder die Entwicklung der innovativen Bildschirmtechnologie auf sie zurück.
Die Innovationen von Jepsen und ihrem Team sind dabei abseits der Billig-Notebook-Schiene durchaus auch für den kommerziellen Markt interessant. Die einzelnen Komponenten zeichnen sich durch äußerst günstige Herstellung, geringen Stromverbrauch und robuster Konstruktion aus. Ein großes Plus des entwickelten Displays ist die gute Lesbarkeit selbst bei strahlendem Sonnenschein.
Pixel Qi soll eine neue Generation von Low-Cost-Geräten ermöglichen, die stromsparend, robust sowie einfach vernetzbar sind und nach den Prinzipien des offenen Designs konstruiert sind, erläutert Jepsen ihre Ziele auf der Webseite. Bedarf für billige, energieeffiziente Technik sei genügend vorhanden. Auch Überlegungen, mit diesen Ideen in den Markt für Mobilfunkgeräte einzusteigen, werden diskutiert. Vorerst soll jedoch der erste Laptop zum Preis von 75 Dollar möglichst rasch umgesetzt werden. Einzelne Technologie sollen an Unternehmen lizenziert werden, wodurch zusätzlich Finanzmittel aufgetrieben werden sollen.
Jepsen unterstützt weiterhin OLPC
Als Konkurrenz zu OLPC will Jepsen ihr Projekt jedoch nicht definieren, sondern nur als weiteren Schritt. Das versprach sie auch bei ihrem Ausscheiden bei OLPC. „Ich lizenziere meine Erfindungen von OLPC und werde dem Projekt die darauf basierenden Geräte zum Selbstkostenpreis überlassen“, so Jepsen.
Der OLPC-Initiative will Jepsen äußerst preiswerte Rechner zum Vertrieb an Bedürftige bereitstellen. Ein Teil der Billig-Notebooks oder einzelne Komponenten sollen hingegen vermarktet werden und Gewinne abwerfen.
Intel macht eigenen Billig-Laptop
Aus dem OLPC-Konsortium ausgestiegen ist kürzlich auch der Halbleiterhersteller Intel. Das Unternehmen hatte sich erst im vergangenen Juli der Initiative angeschlossen und wollte das Projekt mit Geld und technischer Expertise unterstützen. Der nun erfolgte Bruch mit dem IT-Entwicklungshilfeprojekt wird von Intel-Sprecher Chuck Mulloy mit der Forderung von Nikolas Negroponte nach einer exklusiven Partnerschaft begründet. Dem Wunsch, den ClassmatePC einzustellen, konnte man nicht nachkommen, so Mulloy.
„Der ClassmatePC ist eingebettet in unser World-Ahead-Programm und stellt eine von vier Säulen dar“, erläutert Intel-Sprecher Mike Cato im Gespräch mit pressetext. Neben der Geräte-Säule engagiert sich der Halbleiterhersteller im Rahmen des Programms auch für die entsprechende Ausbildung der Lehrer und stellt Schulprogramme zur Verfügung. Als vierte Säule gilt die Konnektivität. „Das Internet ist mittlerweile auch ein Archiv des Wissens und es gilt, möglichst vielen Menschen einen Zugang zum Web zu ermöglichen“, so Cato. (pte)
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