"Die Bemühungen den Grundschul-Unterricht in Abuja mit Laptops zu unterstützen sind gescheitert, nachdem die Schüler auf Websites mit nicht jugendfreien pornographischen Inhalten surften", berichtet NAN. Wayan Vota, IT-Fachmann und Beobachter des OLPC-Projekts, vermutet hinter dem NAN-Bericht jedoch einen Journalisten auf der Suche nach einer Titelgeschichte oder einen persönlichen Gegner des Projekts. "OLPC Nigeria reagierte schnell und die Computer werden ab jetzt mit Filtern ausgestattet", verteidigt Vota das Projekt auf seiner Website.
Die Initiative macht nicht zum ersten Mal Negativschlagzeilen. In Thailand, wo OLPC wie in Nigeria als Pilotprojekt startete, soll durch die Mini-Computer Kinderpornografie verstärkt aufgetreten sein. Dass die Kinder die Laptops für den angedachten Zweck nutzen, nämlich das Lernen zu lernen, zeigt eine Gruppe von Schülern im Alter von neun bis elf Jahren, die ein digitales Wörterbuch in zwei verschieden lokalen Sprachen Nigerias erstmals digital erstellen. Kritiker des Projekts halten entgegen, dass es in vielen Gegenden an Schulgebäuden und Trinkwasser fehle, während die Regierungen Millionen für die Computer ausgeben sollen.
Der Kritik zum Trotz beginnt indes die Massenproduktion des 100-Dollar-Laptops, der im Oktober auf den Markt kommen soll. Die Hersteller haben es dabei auch auf den US-Markt abgesehen und wollen von den Weihnachtsverkäufen profitieren. Die Gewinne sollen in das Projekt fließen. (pte)
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