Saft ab!

So sparst du Strom am PC

Elektronik
23.03.2007 12:38
Nein, man spart keinen Strom am PC, in dem man einen grünen Hamster ins Laufrad setzt. Aber! Mit ein paar Tricks und Handgriffen, die den Alltag am PC um nichts unangenehmer oder umständlicher machen, tut man der Umwelt und dem Geldbörsel Gutes. Wir wollen uns am Ende ja nicht vorwerfen lassen, unsere PCs würden den Klimawandel verursachen...

Ausschalten!
Der einfachste „Trick“, ist der schwierigste. In europäischen Haushalten laufen Computer und Peripheriegeräte rund 70% der Zeit, in der sie eingeschaltet sind, im Leerlauf. Man ruft kurz mal seine E-Mails ab und weil man das in vier Stunden wieder tun will, lässt man die Kiste gleich laufen. Bringt doch nix, oder?

Energieeinstellungen optimieren
Unter Windows XP (und Vista) ist der Punkt „Energieoptionen“ der Systemeinstellung speziell für Laptops vorgesehen und bei Desktop-PCs standardmäßig deaktiviert. Ein Fehler. Moderne PCs können bei kurzzeitiger Nicht-Benützung (z.B.: wenn man seine Notdurft verrichtet oder kurz mal den Kühlschrank plündert) in einen Energie sparenden 
Wachkomazustand kommandiert werden. Das senkt nicht nur den Stromverbrauch sondern schont auch die Hardware.

Wenn der Computer die Festplatte bei Nichtbenützung ausschaltet spart das ungemein viel Strom, da dadurch auch der Lüfter nicht anlaufen muss um die Harddisk zu kühlen. Den Monitor kann man schon nach fünf Minuten automatisch ausschalten lassen, da man (auch beim Lesen von Dokumenten vollführen wir Mausbewegungen) ohnehin nicht lange still vorm Rechner sitzt. Sollte sich der PC (siehe Bedienungs-anleitung) in einen Standby-Zustand versetzen lassen, ist es ratsam, diese Option ebenfalls zu aktivieren. Ein 15 Minuten-Limit sollte reichen.

Spezialisten, die ihren PC partout nicht ausschalten wollen, können den Ruhezustand aktivieren. Dafür wird auf der Festplatte Speicherplatz reserviert, auf dem beim Aktivieren des Ruhezustands Daten aus dem Arbeitsspeicher und geöffnete Programme abgelegt werden. Der Computer wird danach heruntergefahren, der PC „merkt“ sich die Einstellungen – beim nächsten Hochfahren werden die entsprechenden Programme wieder gestartet. Diese Option empfiehlt sich auch für Vergessliche, die ihren PC ungewollt nächtelang laufen lassen. 

Standby statt Bildschirmschoner!
Dass der Bildschirmschoner in Zeiten, wo jeder Monitor (selbst Röhren-Bildschirme) eine Standby-Funktion hat, noch immer existiert, ist die Farce schlechthin. Dass lustige Botschaften, wirbelnde Neonstrahlen oder flotte Pinups nach fünf Minuten Inaktivität über den Bildschirm laufen, mag ja schön und gut sein – während dem Betrieb des Bildschirmschoners verbraucht der PC aber weiter Strom, die Festplatte arbeitet weiter und die Lebensdauer des Monitors wird ebenfalls sinnlos verkürzt. Weg damit und her mit der Standby-Funktion!

USB-Geräte abziehen
So ein Memory-Stick oder ein externes Diskettenlaufwerk sehen zwar recht unscheinbar aus, saugen aber permanent Strom, den das PC-Netzteil durch erhöhte Leistung bereitstellen muss. Ein Speicherstick, der ungenützt am Hub hängt, kann bis zu zehn Euro pro Jahr an zusätzlichen Stromkosten erzeugen! 

Peripherie abziehen, wenn sie länger nicht benützt werden
Es gibt kaum PC-User, die ihr Breitbandmodem, ihren Scanner, ihre PC-Lautsprecher oder ihren Laserdrucker vom Stromnetz trennen – selbst wenn sie wissen, dass die Geräte (zum Beispiel übers Wochenende, oder während dem Urlaub) tagelang nicht gebraucht werden. Vor allem Nonstop-Läufer wie das Breitbandmodem können zusätzliche Stromkosten von bis zu 50 Euro pro Jahr verursachen. 

Bei PC-Lautsprechern kommt es auf das jeweilige Modell an, die Netzteile von Scanner und Laserdrucker schlucken aber so gut wie immer Saft, der vergeudet ist. Durch eine Steckdosenleiste (unter Umständen eine mit einem Schalter), auf der man diese „Stromfresser“ bündelt, lassen sich diese Geräte ganz bequem auf Knopfdruck vom Stromnetz trennen. Den PC kann man für einen Urlaub auch abstecken, allerdings sollte hier zuvor die Bedienungsanleitung konsultiert werden, da bei längerer Unterbrechung der Stromversorgung (Monate, Jahre) unter Umständen Datenverlust droht. 

Eine Ausnahme bilden auch Tintenstrahldrucker. Die Modelle einiger Hersteller vollziehen nach jeder Trennung vom Netz beim ersten Einschalten unter Umständen eine Druckkopfreinigung, die viel Tinte verbraucht. Wer nicht mit Sicherheit weiß, dass sein Modell das nicht tut, sollte den Drucker nicht vom Stromnetz trennen, da der erhöhte Tintenverbrauch mit Sicherheit teurer kommt, als die Stromersparnis.

Beim Kauf auf Energieeffizienz achten
Geübte Käufer von Elektrogeräten prüfen alle möglichen Parameter, Eckdaten und Leistungsmerkmale. Nicht nur um Geld zu sparen, sondern um auch über ein topaktuelles Gerät zu verfügen. Wer wirklich Kohle sparen will, sollte bei jedem Elektrogerät auch die Energieeffizienz berücksichtigen. Wie viel Strom verbraucht der TV auf Lebensdauer? Verkäufer in Elektromärkten können darüber zu 99,9% keine Auskunft geben, solange es nicht um Kühltruhen oder Wäschetrockner handelt. 

Aber schon bei LCD-Monitoren und Druckern kann es passieren, dass das billigere Modell unter Umständen nach fünf Jahren um so viel mehr Strom verbraucht hat als das teurere, dass man die Differenz auf das nicht gekaufte Gerät locker eingespart hätte - wenn man über die Energieeffizienz Bescheid gewust hätte. Eine Initiative dazu ist gerade im Anrollen: Die österreichische Energieplattform „Topprodukte.at“ listet stromsparende Elektrogeräte und gibt Auskunft über die Gelbörsel-freundlichen Gerätschaften. Ein Blick darauf lohnt sich!

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