USB-C-Standard fix

Das Ende der 3,5-Millimeter-Klinke rückt näher

Elektronik
29.09.2016 08:30

Nachdem Apple und Lenovo ihn beim iPhone 7 und Moto Z bereits abgeschafft haben, rückt nun wohl das endgültige und flächendeckende Ende des altbewährten Kopfhörer-Klinkenanschlusses in Smartphones näher. Das USB Implementers Forum, die Organisation hinter dem USB-Standard, hat nämlich einen Audio-Übertragungsstandard für das verdrehsichere USB-C verabschiedet, den manch ein Smartphone-Hersteller der Kopfhörerklinke vorziehen könnte.

Die Audio-Spezifikation für USB-C bedeutet, dass es nun einen einheitlichen Standard für Audio-Übertragungen über die USB-Schnittstelle gibt, berichtet das britische IT-Portal "The Register". Damit kann jeder Handyhersteller, der in seinem Smartphone eine USB-C-Buchse verbaut, darüber auch Musik übertragen und den altgedienten 3,5-Millimeter-Anschluss in Rente schicken.

Gründe für die Abschaffung des analogen Audioausgangs im Smartphone gibt es aus Sicht der Smartphone-Hersteller genug. Die Kopfhörerklinke braucht vergleichsweise viel Platz und verursacht Zusatzkosten, die man beim Verbauen eines einzelnen USB-C-Anschlusses einsparen könnte. Auch vonseiten der Musikindustrie ist USB-C die bevorzugte Audioschnittstelle, weil man bei der digitalen Übertragung von Musik einfacher Kopierschutzmechanismen implementieren kann.

Nutzer haben nicht nur Vorteile durch USB-C
Für die Handynutzer sind die Vorteile von USB-C als Audioausgang nicht ganz so einfach zu identifizieren. Klar können sie mittels Adapter weiterhin ihre alten Kopfhörer an der neuen Schnittstelle anschließen, allerdings muss so ein Adapter immer mitgeführt werden und geht recht schnell verloren. Das Handy gleichzeitig zu laden und zur Musikwiedergabe zu nutzen, wird mit einem einzelnen USB-C-Anschluss ohne USB-Hub ebenfalls schnell zum Problem.

Kabellose Bluetooth-Kopfhörer sind zwar eine Alternative, allerding sind sie weit teurer als kabelgebundene Kopfhörer und müssen hie und da zum Stromtanken ans Netzteil. Modelle wie Apples Bluetooth-Stöpsel AirPods gehen überdies leicht verloren.

Freilich eröffnet USB-C den Smartphone-Nutzern auch ein paar Vorteile. Weil über den Standard nicht nur digitale Audiosignale, sondern auch Daten übertragen werden können, wird es am USB-C-Anschluss Kopfhörer mit Sonderfunktionen wie Körper-Tracking geben, außerdem kann man einfacher aktive Unterdrückung von Umgebungsgeräuschen implementieren. Offen bleibt aber, ob diese Vorteile die mit der Abschaffung der Kopfhörerklinke einhergehenden Nachteile aufwiegen.

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