Der Migrationsstrom hat die Richtung geändert: 2100 gestrandete Migranten sind heuer von Kärnten kommend in Italien aufgegriffen worden. Jetzt reagieren unsere Nachbarn und bauen bei Thörl-Maglern ein Erstaufnahmezentrum. Auch Grenzkontrollen stehen zur Debatte.
Am alten Zollgelände in Coccau, gleich nach dem Grenzübergang Thörl Maglern, inspizierten Donnerstag italienische Politiker, Behördenvertreter, Polizisten das Gelände. Hier soll bald der Bau eines Erstaufnahmezentrums starten.
Während in Österreich derzeit kaum Flüchtlinge aufgegriffen werden, sieht man sich im Friaul nicht mehr aus. Der Migrationsstrom hat die Richtung geändert: In Scharen machen sich derzeit jene auf nach Süden, die kein Asyl bekommen haben und in der EU gestrandet sind. "2100 Personen aus Kärnten kommend haben wir in den letzten Monaten aufgegriffen", ärgert sich Renato Carlantoni, Bürgermeister von Tarvis. Der Großteil von ihnen stammt aus Afghanistan, Nordafrika, Bangladesch, Pakistan. Erst vergangene Woche seien wieder Migranten ohne Papiere erwischt worden, so Carlantoni. Die meisten kommen mit dem Zug, manche mit dem Auto.
Bei der Grenz- und Fremdenpolizei in Kärnten ist das Problem bekannt, an den Zahlen zweifelt man aber. Abteilungsleiter Hannes Dullnig: "Die Zahlen sind zu hoch gegriffen. Tatsache ist aber, dass die Personen keine Dokumente, keine Heimreisezertifikate haben." Daher würden sie von ihren Herkunftsländern nicht "zurückgenommen". An Rückführabkommen werde gearbeitet, heißt es.
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