"Fliegende Waffen"

US-Staat möchte Pistolen-Drohnen verbieten

Elektronik
01.03.2016 08:38

Mit dem Video seiner Attentäter-Drohne mit Pistole erregte der US-Amerikaner Austin Haughwout im vergangenen Sommer weltweit Aufmerksamkeit - auch bei der US-Justiz, die sich seitdem sorgt, dass Menschen in Zukunft durch entsprechend modifizierte Drohnen vermehrt zu Schaden kommen könnten. Im US-Staat Conneticut, Haughwouts Heimat, will man Bastlern das Aufrüsten von Drohnen zu flugfähigen Waffen daher nun per Gesetz verbieten.

Unter dem Titel "Flying Gun" hatte Haughwout im vergangenen Juli das Video einer selbst gebastelten Drohne mit montierter Pistole veröffentlicht. Zu Weihnachten legte der Maschinenbau-Student nach und präsentierte eine Flammenwerfer-Drohne, mit der er einen Truthahn grillte. Obgleich Haughwout die Drohnen-Tests auf seinem Grund und Boden durchführte und somit gegen keinerlei Gesetze verstieß, beobachtet die Justiz in den USA diese Entwicklung seitdem mit Sorge.

Im US-Bundesstaat Conneticut fordern aktuell gleich zwei Gesetzesinitiativen, das Modifizieren von Drohnen unter Strafe zu stellen. Drohnen-Besitzern, die ihre Fluggeräte mit Tränengas, Schusswaffen oder Sprengstoff ausrüsten, drohten dann bis zu zehn Jahre Haft, wie die Nachrichtenagentur AP berichtet.

Polizeioffizier Jeremiah Dunn, der Haughwouts Videos im Auftrag der Staatsanwaltschaft auf etwaige Gesetzesverstöße hin überprüfte, würde ein derartiges Gesetz begrüßen: Er sei ein großer Verfechter des Rechts auf Waffenbesitz, aber für eine fliegende Pistole gebe es keinerlei "zivilen Nutzen", sagte er. Haughwouts Vater Bret findet die ganze Diskussion indes überflüssig: "Das ist eine Lösung für ein Problem, das nicht existiert". Die Pistolen-Drohne sei keine "effektive Waffe" und könnte "nicht einmal die breite Seite einer Scheune treffen", argumentiert er.

William Tong, Vorsitzender des Rechtsausschusses von Conneticut, bezeichnet Haughwouts Verhalten dagegen als "rücksichtslos". "Ich verstehe, dass Kinder verrückte Dinge tun, aber das wirft auch die Frage auf, wie wir diese immer ausgefeilteren Maschinen regulieren sollen, weil sie das Potenzial haben, Schaden zu verursachen oder die Rechte anderer zu verletzen." Wie es weiter geht, bleibt abzuwarten. Eine erste öffentliche Anhörung zu den Gesetzesvorschlägen soll kommenden Montag stattfinden.

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