Keine Spritzen mehr

US-Behörde genehmigt inhalierbares Insulin

Wissenschaft
28.01.2006 15:33
Die amerikanische Arzneimittelbehörde FDA (Food and Drug Administration) hat erstmals inhalierbares Insulin genehmigt. Dies sei eine potenzielle Alternative für mehr als fünf Millionen Amerikaner, die Insulin spritzen. Die FDA ließ das Medikament Exubera zu, das von dem weltgrößten Pharmakonzern Pfizer kontrolliert wird. Die EU hatte Exubera ebenfalls in dieser Woche zugelassen.

Pfizer hatte das Diabetes-Medikament gemeinsam mit dem französischen Pharmaunternehmen Sanofi-Aventis und der US-Firma Nektar Therapeutics entwickelt. Pfizer hatte kürzlich die weltweiten Sanofi-Aventis-Rechte für Exubera für 1,3 Milliarden Dollar (1,1 Mrd. Euro) übernommen. Mit diesem Schritt fielen Pfizer auch die in Frankfurt angesiedelten Insulinwerke des Joint Ventures mit Sanofi-Aventis zu.

Exubera ist ein rasch wirksames trockenes Insulin-Pulver, das mit Hilfe eines in der Hand gehaltenen kleinen Geräts inhaliert wird. Das Gerät sei in geschlossener Form etwa so groß sei wie ein Brillenetui. Bisher müssen Diabetiker Insulin spritzen. Pfizer wolle Exubera zur Jahresmitte auf den Markt bringen, erklärte die Gesellschaft am Freitag.

Die Umsatzaussichten für Exubera schätzen Experten bis 2008 auf jährlich mehr als eine Milliarde Dollar und bis 2010 auf rund zwei Milliarden Dollar. Pfizer-Konzernchef Hank McKinnell verwies darauf, dass Diabetes weltweit "epidemisches Niveau" erreicht habe. Diabetes und seine Auswirkungen verursachen nach Darstellung des New Yorker Pharmakonzerns jährliche Kosten von 132 Milliarden Dollar.

Neben Pfizer und Sanofi-Aventis war die US-Pharmafirma Nektar Therapeutics an der Entwicklung beteiligt. Nektar hatte die Inhalationsgeräte und die Pulverform des Insulins für Exubera entwickelt. Nach Angaben der Weltgesundheits-Organisation gibt es weltweit 194 Millionen Diabetiker, und die Zahl könnte sich bis 2030 verdoppeln.

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