Keine Mordanklage
Nordirland: Sinn-Fein-Chef Adams wieder frei
Der Politiker war verdächtigt worden, an der Entführung und Ermordung einer zehnfachen Mutter im Jahr 1972 beteiligt gewesen zu sein. Adams bestreitet das. Die Tat geht auf das Konto der früheren Untergrundorganisation IRA, zu deren Führungszirkel Adams damals gehörte. Sinn Fein galt als politische Vertretung der IRA. Die Leiche der entführten Frau wurde erst 2003 entdeckt, die IRA hatte sie verdächtigt, ein Spitzel gewesen zu sein.
Adams hatte sich am Mittwochabend zum Verhör auf der Polizeistation in der nordirischen Stadt Antrim gemeldet. Eine verlängerte Frist für seine Befragung wäre am Sonntagabend abgelaufen. Seine Festnahme hatte hohe Wellen in Nordirland geschlagen und die fragile Regierung belastet. Im nordirischen Kabinett teilen sich die früher verfeindeten proirischen und probritischen Kräfte der Region heute die Macht.
Adams war einer der Verantwortlichen für das Karfreitagsabkommen von 1998, mit dem Jahrzehnte der Gewalt in Nordirland beendet wurden. Sinn Fein hatte Adams' Festnahme als Versuch bezeichnet, den Friedensprozess in Nordirland zu untergraben und erklärt, die Bürger sollten vor der Europawahl in drei Wochen beeinflusst werden.
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