Österreichs Autofahrer haben eine klare Rangliste, wenn es um Nervfaktoren auf der Autobahn geht: Knappes Auffahren und aggressives Drängeln stehen unangefochten an der Spitze.
Laut einer aktuellen Umfrage des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KFV), die die Asfinag veröffentlicht hat, regen sich 63 Prozent der Befragten darüber am meisten auf.
Wenn Drängler erziehen wolle
Auf Platz zwei folgt ein Verhalten, das fast noch gefährlicher ist als das eigentliche Drängeln: plötzliches Bremsen als „Erziehungsmaßnahme“. Fast die Hälfte der Befragten (48 Prozent) ärgert sich über solche Reaktionen. Auf Platz drei: abrupte Spurwechsel (46 Prozent). Knapp dahinter mit 45 Prozent liegen jene, die es sich trotz leerer rechter Spur auf der Mittel- oder Überholspur bequem machen und den Verkehr blockieren.
Selbstbild vs. Realität
Spannend: Das eigene Verhalten sehen die meisten der 1055 Befragten als „regelkonform“. Dennoch gaben immerhin fast 18 Prozent zu, allgemein zu schnell zu fahren, als Drängler erkannten sich 10,3 Prozent wieder und als blinkerlose Spurwechsler 9,6 Prozent. Beobachtet wird dieses Verhalten allerdings viel öfter – zwei Drittel sagen, sie sehen Raser, Drängler und Blinker-Verweigerer häufig oder sogar sehr häufig.
Handy gleichauf mit Dränglern
Noch gefährlicher als das dichte Auffahren ist allerdings der Blick aufs Handy. 66,1 Prozent der Befragten nennen es als größte Gefahr auf der Straße. Drängler liegen mit 66 Prozent praktisch gleichauf. Dahinter folgen riskante Spurwechsler mit 58 Prozent.
Mehr Stress, mehr Aggression
Ein weiteres Ergebnis: Über die Hälfte (56,3 Prozent) ist überzeugt, dass die Spannungen unter Autofahrern in den vergangenen fünf Jahren zugenommen haben. Als Gründe nennen die Befragten vor allem Zeitdruck (31 Prozent) und puren Egoismus (23 Prozent). Nur 1,4 Prozent glauben an eine entspanntere Verkehrskultur.
Unfallursache Nummer eins
Asfinag-Sicherheitsexperte Bernhard Lautner bestätigt diesen Eindruck: Ablenkung – speziell durchs Smartphone in Kombination mit zu wenig Abstand - ist Unfallursache Nummer eins auf Österreichs Autobahnen. Sein Tipp: „Wer unbedingt ins Handy tippen muss, sollte einen Rastplatz nutzen – dort gibt’s sogar WLAN.“
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