Flucht oft unmöglich

Wie viel Zeit bleibt, wenn das Auto untergeht?

Nachrichten
15.07.2025 15:36

Was tun, wenn das Auto versinkt? Ein spektakulärer Test zeigt, wie wenig Zeit Insassen zur Flucht bleibt und warum nur manche Fenster Leben retten können.

Mit dem Auto in tiefem Wasser zu versinken, zählt zu den seltenen, aber besonders gefährlichen Unfallszenarien. Angesichts zunehmender Extremwetterereignisse könnte dieses Risiko jedoch künftig steigen. Der ADAC hat nun untersucht, was passiert, wenn ein Fahrzeug versinkt und wie Insassen sich in einem solchen Notfall am besten befreien können.

Für den Test ließ der Automobilklub in einem mehrere Meter tiefen Durchfahrbecken der Bundeswehr mehrere Male zwei Fahrzeuge versenken: einen Seat Exeo mit Verbrennungsmotor und einen elektrischen Citroën ë-C4. Beide Fahrzeuge waren dabei mit einem Taucher besetzt. Während der Citroën nach etwa drei Minuten vollständig unterging, dauerte es beim Seat rund eine Minute länger. In beiden Fällen blieb dem Insassen nur wenig Zeit zur Flucht.

Getestet wurden verschiedene Möglichkeiten zur Selbstrettung während des Sinkvorgangs. Der ADAC betont: Die sicherste und einzig sinnvolle Methode ist der Ausstieg durch das Seitenfenster. Dieses sollte so früh wie möglich geöffnet werden. Lässt sich das Fenster nicht öffnen, muss versucht werden, die Scheibe einzuschlagen, was jedoch nur bei einfach verglasten Seitenscheiben gelingt. Verbundglasscheiben gelten dagegen als bruchsicher. Der Versuch, eine Tür gegen den Wasserdruck zu öffnen, wird als aussichtslos eingestuft.

„Köpfchen in das Wasser, Schwänzchen in die Höh‘“ – Autos versinken in der Regel wie im ...
„Köpfchen in das Wasser, Schwänzchen in die Höh‘“ – Autos versinken in der Regel wie im Kinderlied.(Bild: ADAC/Rasmus Kaessmann)

Als letzte Option bleibt das Einschlagen der Heckscheibe, sofern sie nicht ebenfalls aus Verbundglas besteht. Allerdings erschwert die meist kopfüber sinkende Fahrzeuglage das Erreichen des Kofferraums erheblich - schnelles Handeln ist daher essenziell.

Der ADAC fordert Autohersteller auf, Fensterheber so zu gestalten, dass sie auch bei Wasserkontakt funktionieren oder automatisch öffnen, sobald Wasser ins Fahrzeug eindringt. Autofahrern wird geraten, eine kombinierte Nothammer-Gurtschneider-Einheit griffbereit im Fahrzeug mitzuführen.

Beide Testfahrzeuge waren nach dem Versuch nicht mehr fahrbereit. Bemerkenswert war jedoch, dass vom Elektroauto keine erhöhte Gefahr ausging. Das Hochvoltsystem zeigte keine Auffälligkeiten. Im ersten Fall funktionierte die Bordelektronik sogar unter Wasser noch.

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