Sein Knöchelbruch schmerzt, die Verurteilung nach einem Einbruch tut dem Mann aber noch mehr weh. „Ich hätte das ja gar nicht tun können!“, sagt der Slowake, bevor auch dessen Komplizin zu einer Haftstrafe verdonnert wird.
Vor Gericht kann ein Angeklagter die Wahrheit kundtun, sofern er gut aufgelegt ist. War er’s gestern, der 28-jährige Slowake?
Die mitangeklagte geständige Landsfrau, 42, erzählt beim Prozess in Eisenstadt, dass er am 5. August in Pama in einer Erdgeschoßwohnung mit einem Messer ein Fliegengitter aufgeschnitten habe, durch das Fenster gekraxelt und mit dem Hab und Gut Anderer zurückgekommen sei. Sie will draußen Schmiere gestanden haben. „Was er mit den Sachen gemacht hat, weiß ich nicht“, sagt sie. „Ich habe Geld bekommen, um für mich Drogen zu kaufen.“
„Wie blöd muss man sein?“
Kurz nach der Tat versuchte der 28-Jährige erfolglos, in Kittsee mit der eben erst gestohlenen Bankomatkarte Geld abzuheben. „Wie blöd muss man sein, ohne den PIN zu kennen?“, fragt sogar sein Anwalt. Die Bildschirmkamera lügt nicht. „Ja, das bin ich“, sagt er.
Wo gehen wir spazieren? Im malerischen Pama
„Die Karte hat mir drei Tage vorher ein Freund in der Slowakei geschenkt.“ Außerdem habe er mit diesem Einbruch nichts zu tun. „Ich hatte im Juni einen Autounfall. Knöchelbruch. Ich hätte nie durch ein Fenster steigen können. Heute noch, wenn ich in der U-Haft aus dem Stockbett springe und die letzte Sprosse der Leiter auslasse, tut es höllisch weh im Bein.“
In flagranti ertappt
Weil ihm eine Reha verordnet worden war, musste er viel spazieren gehen. Wo, wenn nicht in Pama? Und so standen die beiden am 9. Oktober in einem Einfamilienhaus und packten Sachen im Wert von 7650 Euro in drei Taschen. Wenigstens entstand den Geschädigten kein Schaden, weil das Duo in flagranti erwischt wurde.
Nach drei Stunden schreitet Frau Rat zur Tat: 18 Monate Haft für den mehrfach vorbestraften Mann, fünf für die Frau. Bei ihr werden zehn Monate bedingt nachgesehen. 670 Euro als Wiedergutmachung. Beide nicken, ohne ihre Anwälte konsultiert zu haben.
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