Die Gesundheitsinfrastruktur im Pinzgau steht vor einer großen Umstrukturierung: Das Tauernklinikum mit Standorten in Zell am See und Mittersill kommt unter das Dach des Landes. Sorge gibt es um die Zukunft des Standorts in Saalfelden.
Verhandlungen zur Eingliederung der Tauernkliniken unter das Dach des Landes laufen auf Hochtouren. Bis September soll alles erledigt sein. Hundert Prozent der Gesellschaftsanteile werden an das Land übertragen. „Die langfristige Absicherung ist für die Region wichtig. Es geht immerhin auch um 1200 Mitarbeiter an den Standorten in Zell am See und Mittersill“, ist Andreas Wimmreuter, Stadtchef in der Gemeinde Zell am See, guter Dinge. Für die Stadt waren die Abgänge in der Klinik nicht mehr zu stemmen.
Der Angliederungsvertrag mit dem Standort in Saalfelden an die Tauerkliniken läuft 2026 aus. Es gilt eine neue Struktur zu finden.
Andreas Wimmreuter, SPÖ-Stadtchef von Zell am See
Privatklinik in Saalfelden vor unsicherer Zukunft
Mit den Plänen brodelt in der Region auch die Gerüchteküche. Die Struktur der Tauernkliniken ist komplex. Sie ist Tochter der „Gesundheit Innergebirg“, die noch weitere Töchter hat. Angegliedert sind seit 2019 auch die aus den 1980er-Jahren stammende Privatklinik am Ritzensee in Saalfelden und die dort ansässige Tauerndiagnostik, die eine Lücke in der radiologischen Versorgung schloss.
Die Tauernkliniken standen nach einem Rechnungshofbericht wegen möglicher Vermischung von öffentlicher und privater Medizin schon in der Kritik. Es habe einen Austausch von Mitarbeitern und Leistungen gegeben. Man habe mit den öffentlich finanzierten Tauernkliniken Gesellschaften querfinanziert, hieß es.
Der Angliederungsvertrag der Privatklinik Ritzensee an das Tauernklinikum läuft 2026 aus. Vermutet wird jetzt, dass eine Abspaltung die Folge ist. Wimmreuter: „Dazu gibt es unabhängig von der Eingliederung Gespräche.“ Aber hat die Klinik ohne die „öffentliche Schwester“ noch eine Zukunft? Befürchtet wird, dass bei der (nicht-privaten) radiologischen Versorgung am Standort gespart wird.
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