Im Land Salzburg

Pläne für erste Windräder schleichen voran

Salzburg
20.06.2025 07:00

Bis 2028 will Landeshauptmann Wilfried Haslauer Windräder sehen. Nur an zwei Standorten in Salzburg sind Projekte einigermaßen konkret. Auf einigen Bergen wurden die Ideen schon wieder verworfen.

Mittlerweile sind es Jahrzehnte, seit denen in Salzburg an Windrädern geplant wird. In Betrieb ist immer noch keines. Auch wenn selbst Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) mittlerweile das Ziel des ersten Windkraftwerks bis 2028 ausgegeben hat. Aus politischer Sicht positioniert sich einzig sein Koalitionspartner FPÖ klar gegen Windräder.

Das ändert nichts daran, dass der Landesversorger Salzburg AG mittlerweile an mehreren Standorten Windrad-Projekte verfolgt. Einer davon ist der Lehmberg oberhalb von Thalgau. Bei diesem Projekt gab es im vergangenen Jahr große Aufregung, weil der Windmessmast von Unbekannten zerstört wurde. Die Täter sind bis heute nicht ausgeforscht.

Am Lehmberg oberhalb von Thalgau steht aktuell wieder ein Windmessmast. In einem Jahr solle ...
Am Lehmberg oberhalb von Thalgau steht aktuell wieder ein Windmessmast. In einem Jahr solle Ergebnisse vorliegen.(Bild: Markus Tschepp)

Erstes Umweltverfahren soll demnächst starten
Ein Messmast steht mittlerweile wieder und liefert Ergebnisse. „Die Messungen werden voraussichtlich bis Frühjahr 2026 laufen“, sagt Salzburg-AG-Sprecher Michael Frostel. Wie groß ein möglicher Windpark werden soll, ist noch offen. Von bis zu 14 Windturbinen war in früheren Plänen die Rede. „Die ersten Ergebnisse sind vielversprechend“, sagt Frostel. Weiter ist die Salzburg AG mit mehreren Partnern schon beim Projekt oberhalb von Flachauwinkl im Pongau am Windsfeld.

Hier warten die Betreiber auf den Start des Verfahrens zur Umweltverträglichkeitsprüfung. Noch in diesem Jahr hoffen die Projektpartner auf eine Bewilligung, die allerdings von Gegnern beeinsprucht werden könnte. Das würde das Projekt verzögern.

Die Windmessungen am Anzenberg zwischen Hintersee und Krispl-Gaissau sind ebenfalls schon abgeschlossen. Salzburg AG und Projektpartner Bundesforste werten die Ergebnisse aktuell aus und prüfen, ob die Pläne weiterverfolgt werden.

Ein mögliches Projekt auf der Hochalm oberhalb von Saalbach-Hinterglemm scheint derzeit noch in weiter Ferne. Auf der Resterhöhe bei Mittersill läuft derzeit eine erste Windmessung mit nicht eindeutigen Ergebnissen. Im zweiten Halbjahr wollen die Salzburg AG und die Bundesforste auch hier über das weitere Vorgehen entscheiden.

Noch nicht sehr konkret sind Überlegungen für Windräder in den vom Land festgelegten Vorrangzonen südlich des Hochkönigs im Pinzgau und Pongau. Im Lungau gibt es aktuell trotz Vorrangzone keine Pläne. Windmessungen in Sulzau-Werfen waren bisher nicht erfolgreich.

Interview mit Stephan Seiwald, Leiter Energietechnik bei der Salzburg AG

„Krone“: Worauf kommt es bei der Analyse der Ergebnisse von Windmessungen an?
Stephan Seiwald: Die Auswahl der richtigen, repräsentativen Messstandorte und eine ausreichend lange Messdauer sind unerlässlich.

Was sind die wichtigsten Entscheidungskriterien, ob ein Windrad Sinn macht?
Standorte sind insbesondere dann geeignet, wenn das ausreichende Windpotenzial durch Messungen bestätigt vorliegt, die wirtschaftliche Erschließung der Standorte und auch eine Netzanschlussmöglichkeit gegeben sind.

Warum müssen über einen so langen Zeitraum Windmessungen durchgeführt werden?
Eine möglichst lange Windmessung ist unerlässlich, um das voraussichtliche Winddargebot an den jeweiligen Standorten statisch ermittelt, fundiert und belastbar vorhersagen zu können. Windmessungen im Jahresverlauf sind wichtig, da die Jahreszeiten Einfluss auf das Winddargebot haben.

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