Der Nationalrat hat Montagfrüh der Opfer des Grazer Amoklaufs gedacht. FPÖ-Nationalratspräsident Walter Rosenkranz zeigte sich dabei besonders emotional. „7 Minuten, 40 Schüsse – unfassbar“, war er in seiner Rede öfters den Tränen nahe. Doch mit diesem Zitat handelt er sich nun Kritik seitens der Polizei ein ...
„Die Anzahl an abgegebenen Schüssen – egal ob mit Verletzungsfolge oder ohne – ist ein Teil der breiten Ermittlungen. Und dieser Teil wurde und wird bisher aus kriminaltaktischen Gründen bewusst noch nicht kommuniziert“, kritisierte die Landespolizeidirektion Steiermark gegenüber der „Krone“.
Aus diesem Grund könne sich die Polizei auch zu der Aussage des freiheitlichen Nationalratspräsidenten in keine Richtung äußern.
Die Polizei kommuniziert nur gesicherte Fakten.
LPD Steiermark
„Fest steht, dass die Polizei nur gesicherte Fakten kommuniziert und wir auch an alle Kommunikatoren und Multiplikatoren, sei es in den Medien, sei es in der Politik, appellieren, nur gesicherte Fakten zu transportieren“, betonte die LPD Steiermark.
Zur Erinnerung: Die Tat selbst hatte laut Auskunft der Ermittler offiziell sieben Minuten gedauert. Wie viele Schüsse der Attentäter aus seinen Schusswaffen jedoch tatsächlich abgegeben hatte, wurde bisher offiziell nicht kommuniziert.
„Unsagbare Katastrophe“
Montagfrüh gab es in der Sitzung des Nationalrats auch eine Schweigeminute für die Opfer des Grazer Amoklaufs. Danach betonte Nationalratspräsident Walter Rosenkranz (FPÖ) in seiner emotionalen Rede: „Es ist eine unsagbare Katastrophe, ich werde daher gar nicht versuchen, diesen Albtraum in Worte zu fassen.“ Mehrmals stockte seine Stimme. Es fiel im sichtlich schwer, zur Tagesordnung überzugehen. Nach ihm gab es noch weitere „teils bewegende) Reden der einzelnen Parteichefs.
Das Attentat von Graz am vergangenen Dienstag sorgt österreichweit für Entsetzen und Trauer. Zehn Menschen – neun Schülerinnen und Schüler und eine Lehrerin – waren bei dem Amoklauf eines 21-jährigen Ex-Schülers des BORG Dreierschützengasse mit zwei Schusswaffen getötet worden. Der Täter beging danach Suizid.
Waffengesetze werden verschärft
Die Spitzen der drei Koalitionsparteien kündigten inzwischen ein umfangreiches Maßnahmenpaket an, um Taten wie jene in Graz zu verhindern. Darunter auch das Bekenntnis, das Waffengesetz „deutlich“ zu verschärfen und den Datenaustausch zwischen den Behörden zu verbessern.
Sicherheit und Prävention an Schulen
Auch soll die Sicherheit und Prävention an Schulen durch etliche Maßnahmen verbessert und es sollen strengere Vorschriften beim Umgang mit Social Media für Kinder und Jugendliche erarbeitet werden. Der Entschließungsantrag im Nationalrat am Montag wurde neben den Regierungsfraktionen auch von den Grünen unterstützt, lediglich die Freiheitlichen stimmten nicht mit.
Übrigens: Um das individuelle Sicherheitsgefühl an den Schulen zu erhöhen, bleibt bis zu den Ferien die Polizeipräsenz vor den Bildungseinrichtungen erhöht.
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