Nach Blutbad von Graz

Die wichtigsten Punkte im neuen Waffengesetz

Innenpolitik
14.06.2025 07:28

Besonders tragische Ereignisse führen zu raschem Handeln: Nach dem Amoklauf in Graz wird die Bundesregierung daher bereits nächste Woche ein Maßnahmenpaket beschließen, das die Forderungen aller drei Regierungsparteien berücksichtigt, Opfer entschädigt und Elemente zur Verhinderung solcher Taten enthält.

Der Amoklauf in einer Grazer Schule hat das ganze Land in einer dramatischen Art und Weise erschüttert. So groß die Trauer und Betroffenheit, so schnell will die Bundesregierung daher nun ein umfangreiches Maßnahmenpaket beschließen, mit dem tragischen Ereignissen wie diesen besser vorgebeugt, Opfern geholfen – und auch das Waffenrecht verschärft werden soll.

Kommende Woche soll das Paket im Ministerrats beschlossen werden – die „Krone“ kennt bereits jetzt die wichtigsten Punkte

  • Schaffung eines Entschädigungsfonds für die betroffenen Personen, mit dem unter anderem Begräbniskosten, psychologische Betreuung, etc. finanziert werden. Darüber hinaus sollen konkrete Maßnahmen in der betroffenen Schule finanziert werden.
  • Größtmögliche Flexibilität für die mündliche Matura inkl. der Möglichkeit, ohne mündliche Matura abzuschließen in der betroffenen Schule.
  • Verstärkte Polizeipräsenz in enger Abstimmung mit den Bildungsdirektionen bis zum Ende des Schuljahres.
  • Massive Aufstockung der Schulpsychologie und des schulpsychologischen Personals, inkl. verpflichtende Gespräche mit Schulabbrechern.
  • Stärkung der Sicherheits- und Präventionskonzepte in Schulen.
  • Deutliche Verschärfung des Waffengesetzes durch strengere Eignungsvoraussetzungen zum Waffenbesitz und Einschränkungen zum Zugang von Waffen bei bestimmten Personengruppen.
  • Besserer Datenaustausch zwischen den Behörden und Waffeneinschränkungen bei individueller Gefährdungslage.
  • Stärkeres Monitoring und verpflichtende Maßnahmen bei gefährdeten Jugendlichen.
  • Einsatz für strengere Vorschriften beim Umgang mit Social Media für Kinder und Jugendliche
Zitat Icon

Wir werden alles in unserer Macht Stehende tun, um die Wahrscheinlichkeit zu minimieren, dass sich solche Gewalttaten wiederholen.

Bundeskanzler Christian Stocker (ÖVP)

„Nach so einer schrecklichen Tat kann man nicht zur Tagesordnung übergehen. Jetzt gilt es, daraus Maßnahmen abzuleiten. Wir werden alles in unserer Macht Stehende tun, um die Wahrscheinlichkeit zu minimieren, dass sich solche Gewalttaten wiederholen“, erklärt ÖVP-Bundeskanzler Christian Stocker.

SPÖ-Vizekanzler Andreas Babler war die Verschärfung des Waffenrechts ein besonderes Anliegen. Gegenüber Ö1 stellte Kanzler Stocker unter anderem in Aussicht, dass psychologische Tests für den Waffenbesitz härter werden könnten. Der Vizekanzler ergänzt: „Es gibt keinen, wirklich keinen Grund, warum man sich mit 18 Jahren ohne strenge Prüfung eine Schrotflinte kaufen können sollte. Die Bundesregierung wird in den kommenden Tagen eine deutliche Verschärfung des Waffengesetzes in die Wege leiten. Wir werden den Zugang zu Waffen für bestimmte Personengruppen deutlich einschränken und den Erwerb von Waffen erschweren. Wir werden aber nicht nur das Waffengesetz verschärfen. Wir werden auch unser Möglichstes tun, um für die Betroffenen da zu sein.“

Zitat Icon

Wir werden den Zugang zu Waffen für bestimmte Personengruppen deutlich einschränken.

Vizekanzler Andreas Babler (SPÖ)

Pinkes Präventionspaket für Schulen
Für NEOS-Chefin, Außenministerin Beate Meinl-Reisinger, liegt ein besonderer Fokus auf der psychischen Gesundheit. Wie die „Krone“ bereits berichtete, forderte der pinke Klubobmann Yannick Shetty bereits ein eigenes Präventionspaket für Schulen. Dieses soll nun kommen.

Zitat Icon

Unser gemeinsames Ziel ist es, dass alle Menschen in Österreich sicher sind.

Außenministerin Beate Meinl-Reisinger (NEOS)

„Unser gemeinsames Ziel ist es, dass alle Menschen in Österreich sicher sind. Das gilt insbesondere auch für unsere Kinder. Je früher wir ähnliche Bedrohungen und Geschehnisse wie am BORG Dreierschützengasse erkennen und verhindern können, umso besser. Daher setzen wir neben unbürokratischer Unterstützung für die akut Betroffenen, verschärften Gesetze und einem besseren Datenaustausch auch Schritte für ein verstärktes Präventionsnetz. Unsere Sicherheit beginnt mit guter psychischer Gesundheit“, erklärt Meinl-Reisinger. 

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
kein Artikelbild
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Kostenlose Spiele
Vorteilswelt