Tötete Demokraten

„Wir haben ihn“: US-Attentäter festgenommen

Ausland
16.06.2025 06:53

Nach den tödlichen Schüssen auf eine Politikerin und ihren Ehemann im US-Bundesstaat Minnesota hat die Polizei den mutmaßlichen Täter Vance B. gefasst. Gouverneur Tim Walz teilte mit: „Wir haben ihn!“ Offiziellen Angaben zufolge hatte sich B. in einem Waldstück verschanzt.

Der Verdächtige sei am Sonntagabend (Ortszeit) in Sibley County im Süden von Minnesota in Gewahrsam genommen worden, berichteten auch mehrere US-Medien unter Berufung auf Polizeibeamte. Er sei ohne Einsatz von Gewalt festgenommen worden, sagte ein Polizeisprecher.

Demnach hatten Einsatzkräfte den Verdächtigen in ein Waldstück verfolgt. Kurz darauf habe er sich ergeben. In sozialen Medien kursiert ein Foto, das den Moment der Festnahme zeigen soll.

Bei dem mutmaßlichen Täter handelt es sich um einen 57 Jahre alten Mann, der Recherchen von US-Medien zufolge in der Sicherheitsbranche tätig ist. Vor der Festnahme des Verdächtigen war in der Nähe ein Auto gefunden worden, das ihm gehören soll. Der demokratische Gouverneur Walz sprach während einer Pressekonferenz von einer politisch motivierten Tat.

Polizisten fanden in dem Fahrzeug eine Art Manifest sowie eine Liste mit etwa 70 Namen. Die Ermittler gehen davon aus, dass es sich dabei um mögliche Ziele handelt. 

Am frühen Samstagmorgen (Ortszeit) hatte der bewaffnete Täter die demokratische Abgeordnete Melissa Hortman, die dem Parlament von Minnesota angehörte, und ihren Ehemann Mark im Wohnhaus des Paares in der Stadt Brooklyn Park getötet.

Vance B. bei seiner Festnahme
Vance B. bei seiner Festnahme(Bild: AP/AP ( via APA) Austria Presse Agentur)

Bei einem weiteren Angriff im nahegelegenen Champlin wurden ein demokratischer Senator aus dem Parlament des Bundesstaats, John Hoffman, und dessen Ehefrau Yvette niedergeschossen und schwer verletzt.

Der mutmaßliche Attentäter soll Freunden in einer SMS geschrieben haben, dass er „einige Entscheidungen getroffen“ habe, meldete die „Minnesota Star Tribune“. In den Nachrichten habe er nicht erklärt, was er getan habe, aber angekündigt: „Ich werde für eine Weile weg sein. Vielleicht bin ich bald tot.“

Abtreibungspolitik als Katalysator
Die getötete Politikerin spielte laut „New York Times“ 2023 eine zentrale Rolle bei der Verabschiedung von Gesetzen, die das Recht auf Abtreibung ausweiteten, Marihuana für den Freizeitgebrauch legalisierten und Arbeitgeber verpflichteten, bezahlten Krankenurlaub anzubieten.

Der Verdächtige soll laut CNN ein evangelikaler Christ sein. Er habe in der Vergangenheit Missionsarbeit im Ausland gemacht und auch lokale politische Ämter innegehabt, schrieben weitere US-Medien nach Auswertung seiner Online-Profile und verschiedener Dokumente. Demnach soll er in einem Gremium mit dem angeschossenen Senator Hoffman gesessen haben. Ob die beiden sich kannten, war zunächst unklar.

In Afrika habe der Verdächtige versucht, Islamisten zum Christentum zu bekehren, schrieb die „Washington Post“. Auch zu Rechten von sexuellen Minderheiten äußerte er sich laut CNN kritisch.

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