Faika El-Nagashi verlässt die Grünen. Die ehemalige Nationalratsabgeordnete spricht von jahrelangen Anfeindungen und Mobbing. Auslöser war ihre Haltung zu einem Thema, das lange als selbstverständlicher Teil grüner Debattenkultur galt ...
Die ehemalige Abgeordnete Faika El-Nagashi verlässt mit sofortiger Wirkung die Grünen. Gegenüber der „Krone“ spricht sie von jahrelangen internen Anfeindungen und Mobbing.
Zum Verhängnis wurde El-Nagashi ihre Haltung in Frauenfragen. In einem „Falter“-Interview warnte sie vor drei Jahren davor, dass Männer allein durch Selbsterklärung zu Frauen werden könnten. Ein entsprechendes Gesetz wurde in Deutschland umgesetzt.
Es folgte ein massiver Shitstorm, Transgender-Aktivisten nahmen sie fortan ins Visier. Rückendeckung von ihrer Partei erhielt sie jedoch bis heute nicht, sagt El-Nagashi. Zuletzt lief sogar ein Parteiausschlussverfahren gegen sie.
„Dann ist es um die Frauenrechte geschehen“
„Wenn das Frau-Sein beliebig wird, ist es auch um die Frauenrechte geschehen“, sagt El-Nagashi. Sie verweist auf geschützte Räume für Frauen, wie Duschen in Schwimmbädern, Spitalszimmer und Unterkünfte für Mädchen bei Schulausflügen. „Diese Räume sollen nicht von Männern besetzt werden.“
El-Nagashi trat 2013 den Grünen bei, war Bezirksrätin in Wien-Mariahilf, Wiener Landtagsabgeordnete und Nationalratsabgeordnete.
„Die Grünen seien immer ein Ort für unterschiedliche Meinungen gewesen“, sagt sie. Das sei jedoch vorbei. „Es ist bedauerlich, was aus den Grünen geworden ist.“
Judith Pühringer, Vorsitzende der Wiener Grünen, sagt dazu zur „Krone“: „In den vergangenen Jahren kam es zu einer Entfremdung zwischen Faika El-Nagashi und den Grünen als deklarierter Menschenrechtspartei. Den Austritt nehmen wir als Wiener Landesorgansisation so zur Kenntnis.“
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