Wie Mountainbiken nicht zum Zankapfel, sondern zur Erfolgsstory wird – mit Trails, die richtig persönlich sind.
Mountainbiken – für die einen Freiheit auf zwei Rädern, für andere ein Reizthema mit Konfliktpotenzial. Vor allem auf Forststraßen lodern in Österreich immer wieder Diskussionen rund um Haftung und Grundrechte.
Nicht so in der Region Villach. Hier wurde etwas geschaffen, das in der Bike-Szene längst Wellen schlägt: Lake.Bike! 28 Trails, zwei Trailcenter – am Faaker See und Ossiacher See – und ein Gesamtkonzept, das begeistert. Doch was machen die Villacher so anders?
„Wir setzen auf gute Zusammenarbeit mit den Grundeigentümern“, betont Touristiker Georg Overs. „Es braucht einfach Vertrauen – und das mussten wir uns erarbeiten.“
Ein Hebel dabei: Die Eigentümer ins Projekt einzubinden. Und so tragen die Trails heute nicht nur lustige Namen, sondern erzählen auch persönliche Geschichten. Der Andy-Trail wurde nach dem Jugendfreund eines Waldbesitzers benannt, Sansily der Spitzname einer anderen Waldeigentümerin, der Van Durren-Trail nach dem ersten Radtrainer eines Grundeigentümers. Und der Toghy-Trail? Der steht sinnbildlich für das ganze Projekt: „Together“, gemeinsam.
Familienfreundlich bis furchtlos
Während andere Bikeparks vor allem Adrenalinjunkies ansprechen, punktet Lake.Bike mit Vielseitigkeit: Von Einsteigerstrecken – manche sogar laufradtauglich – bis hin zum knallharten Prolitzen-Trail von der Gerlitzen hinunter. „Unser Fokus liegt auf Familien“, so Georg bei einer genussvollen Mountainbike-Tour hinauf zur Burg Landskron und weiter nach Velden.
Und das Konzept geht scheinbar auf: „Es gibt kaum eine Familie, die bei einem Outdoor-Urlaub bei uns nicht einmal einen Trail ausprobiert.“
Unser Ziel ist es, zu den großen Mountainbike- Regionen Österreichs zu zählen – mit einem Fokus auf Familien.
Georg Overs, Tourismuschef Region Villach
Bild: Martin Hoffmann
Für Bikeguide Herwig Kamnig von der Mountainbikeschule „Ride.Company“ ist klar: „Das Zusammenspiel aus Berg, Wald und See ist bei uns einzigartig.“ Seine Angebote reichen von Schrauber-Workshops über Technikkursen bis hin zu geführten Touren. Der kulinarische Aspekt kommt dabei nicht zu kurz, denn was wäre Kärnten ohne die passende Jause nach dem Trail?
Biken mit Seeblick – und Beach-Feeling
Ein weiteres Highlight der Region: Fast jeder Trail bietet Seeblick. Und nach dem Ride? Geht’s ab ins Wasser. Am „Bike Beach“ am Ossiacher See dürfen die Räder sogar mit ins Strandbad und am Panorama-Strand in Drobollach wartet der Faaker See als perfekte Abkühlung.
Vier Millionen Euro wurden bisher in der Region Villach in die Mountainbike-Infrastruktur investiert. Heuer neu: Ein Trail-Ticket (Tagespreis: 9,50 Euro), das seit Mai erhältlich ist. Aktuell in Planung ist ein Mountainbike Kids-Park mit Liftunterstützung im Skigebiet Dreiländereck bei Arnoldstein und ein anderer Mini-Park am Ossiacher See steht kurz vor der Eröffnung.
Georg: „Jetzt müssen wir beweisen, dass wir mit dem Angebot auch Nächtigungen und Wertschöpfung generieren können“.
Die Chancen stehen gut, denn was Lake.Bike noch besonders macht ist, dass die Trails und Touren teils von der lokalen Szene mitgestaltet wurden.
Das Ergebnis ist eine neue Form des Miteinanders. Mountainbiken made in Villach – gemeinsam, nachhaltig, erfolgreich.
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