Eine neue Umfrage im Auftrag der „Krone“ liefert durchaus überraschende Ergebnisse: Die Menschen sind – für österreichische Verhältnisse – recht zufrieden mit der Performance von ÖVP, SPÖ und NEOS. Spitzenreiter bleibt aber eine andere Partei ...
Wer hätte das nach der Nationalratswahl Ende September 2024 gedacht? Es gibt erstmals eine Dreierkoalition aus – vor allem im ökonomischen Bereich – durchaus verschiedenen Parteien, und diese präsentiert sich nicht nur stabil, sondern kommt auch bei der Bevölkerung recht gut an.
So weisen es zumindest die aktuellen Daten einer repräsentativen „Krone“-Umfrage, erstellt vom Institut für Demoskopie und Datenanalyse (IFDD), aus: Demnach sind 46 Prozent der 1250 Befragten zufrieden mit der Performance von ÖVP, SPÖ und NEOS.
Noch bemerkenswerter: Rund 60 Prozent glauben, dass dieses von Beginn an als fragil eingestufte Konstrukt, erstellt in höchst volatilen Zeiten, die gesamte Legislaturperiode von fünf Jahren amtieren wird.
Ich bin gekommen, um zu bleiben.
Kanzler Christian Stocker
Bild: Tröster Andreas
Kanzler ist überzeugt von der Haltbarkeit
Entsprechendes wird auch von den Parteigranden in den letzten Tagen anlässlich des nun 100 Tage funktionierenden Dreiers kommuniziert. Man versucht, etwaige Turbulenzen und Widersprüche zu verhindern, und zeigt sich gelassen. Auch angesichts von Sparpaketen und EU-Defizitverfahren.
ÖVP-Kanzler Christian Stocker etwa lobte bei krone.tv in dieser Woche die Zusammenarbeit mit den Roten und den Pinken und meinte: „Diese Regierung wird fünf Jahre halten.“ Und: „Ich bin gekommen, um zu bleiben.“
Dass die Oppositionsparteien – vor allem die FPÖ unter Herbert Kickl – das anders sehen bzw. andere Wünsche hegen, ficht die Koalition derweil nicht an. Interessante Erkenntnisse ergibt auch die klassische Sonntagsfrage.
Also: „Wem würden Sie aktuell bei Nationalratswahlen Ihre Stimme geben?“
Die FPÖ wäre nach wie vor weit voraus – bei etwa 32 Prozent, mit einer gewissen Schwankungsbreite (knapp 29 erreichten Kickls Blaue bei den Wahlen am 29. September 2024). Die ÖVP unter Stocker würde verlieren und käme auf 24 Prozent (26 bei den Wahlen unter Karl Nehammer). Die SPÖ käme lediglich auf 19 Prozent (im Herbst noch gut 21 Prozent). Die Grünen würden laut Christoph Haselmayer vom IFDD die NEOS mit 11: 10 knapp überholen
SPÖ als Zwangsverwalter der Republik
„Die Zufriedenheit und das Vertrauen der Bevölkerung mit der und in die Koalition lassen sich auch damit erklären, dass nun erstmals drei Parteien mitregieren“, so Haselmayer, der auch Gründe für den Absturz der Sozialdemokraten auf unter 20 Prozent erklärt. „Der Spardruck macht nicht nur den roten Finanzminister, sondern die SPÖ insgesamt zum Zwangsverwalter der Republik.“
Notwendig sei dies allemal. Beliebt mache man sich damit nicht. Schon gar nicht als linke Partei. Nachsatz: „Auch der medial so gehypte Finanzminister Markus Marterbauer kann die Babler-SPÖ offenbar nicht stabilisieren.“
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