Die russische Besatzung im Süden der Ukraine meldet erneut ukrainische Drohnenangriffe mit Stromausfällen für Zehntausende Menschen in den Gebieten Saporischschja und Cherson.
Angesichts der massiven Angriffe Russlands auf sein Land forderte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die Verbündeten auf, Stärke zu zeigen. Russland habe seit Beginn des Jahres rund 27.700 Fliegerbomben, mehr als 20.000 Drohnen und 700 Raketen auf die Ukraine geschossen, teilte Selenskyj am späten Abend auf der Plattform X mit.
„Wenn die Mächtigen Putin nicht stoppen, bedeutet das, dass sie die Verantwortung mit ihm teilen. Und wenn sie ihn stoppen wollen, es aber nicht können, dann wird Putin sie nicht mehr als mächtig ansehen“, gab Selenskyj zu bedenken. Russland bereite Berichten zufolge weitere Attacken vor, mit denen es sich für die beispiellosen Angriffe auf russische Militärflugzeuge rächen wolle. „Das bedeutet, dass Russland mit jedem neuen Angriff, mit jeder Verzögerung der Diplomatie der ganzen Welt den Stinkefinger zeigt – all denen, die noch zögern, den Druck auf das Land zu erhöhen.“
Das bedeutet, dass Russland mit jedem neuen Angriff, mit jeder Verzögerung der Diplomatie der ganzen Welt den Stinkefinger zeigt – all denen, die noch zögern, den Druck auf das Land zu erhöhen.
Wolodymyr Selenskyj
Bild: APA/Copyright 2025 The Associated Press. All rights reserved
Dabei sei es Russland, das den Frieden suchen sollte, betonte Selenskyj. „In Moskau muss man beginnen zu begreifen, dass Krieg Kosten verursacht, hohe Kosten, und dass die höchsten Kosten vom Aggressor zu tragen sind.“
Fünf Tote durch russische Drohnenangriffe
Bei russischen Drohnenangriffen auf die ukrainischen Städte Charkiw und Pryluky in der nordukrainischen Region Tschernihiw sind in der Nacht auf Donnerstag nach Angaben der Regionalgouverneure mindestens fünf Menschen getötet und zahlreiche weitere verletzt worden. Die russische Besatzung im Süden der Ukraine meldet indes erneut ukrainische Drohnenangriffe mit Stromausfällen für Zehntausende Menschen in den Gebieten Saporischschja und Cherson.
In der Stadt Pryluky kamen dem Gebietsgouverneur Wjatscheslaw Tschaus zufolge fünf Menschen bei Drohnenattacken ums Leben. Getötet wurde unter anderen die Familie des lokalen Feuerwehrkommandanten – dessen Frau, ein einjähriges Kind und eine Tochter. Außerdem seien sechs Personen verletzt worden. Demnach wurden Häuser in einem Wohngebiet beschädigt. Bei einem Drohnenangriff auf die Großstadt Charkiw wurden nach Angaben der Polizei 18 Menschen verletzt. Auch dort traf der Angriff demnach Wohnhäuser.
Die ukrainische Luftwaffe meldete am Donnerstag, 74 von 103 russischen Drohnen in der Nacht zusammen mit einer Iskander-Rakete abgeschossen zu haben.
Drohnen trafen Stromnetz
Im Gebiet Cherson sei das zentrale Umspannwerk absichtlich getroffen worden, teilte der von Moskau eingesetzte Verwaltungschef Wladimir Saldo mit. Er sprach von 67.000 Haushalten ohne Strom. Russische Drohnen trafen unterdessen laut örtlichen Behörden Wohnhäuser in Charkiw und lösten mehrere Brände aus.
AKW Saporischschja nicht betroffen
Im russische besetzten Teil des Gebietes Saporischschja waren unterdessen nach russischen Angaben Städte wie Melitopol oder Primorsk ohne Strom, aber auch Enerhodar, das direkt am russisch kontrollierten Kernkraftwerk Saporischschja liegt. Die notwendige Stromversorgung des abgeschalteten AKW sei aber nicht betroffen, teilte eine Sprecherin des Werks mit.
Russische wie ukrainische Militärblogger verzeichneten einen ukrainischen Drohnenangriff auf die besetzten Gebiete, aber auch auf das russische Kernland. Schon am Dienstag war die Stromversorgung in den besetzten Territorien nach Angriffen zeitweise zusammengebrochen.
Kim Jong Un versichert Russland uneingeschränkte Unterstützung
Der nordkoreanische Staatschef Kim Jong Un steht bei seiner Politik gegenüber der Ukraine und bei anderen internationalen Fragen hinter Russland. Dies habe Kim dem Chef des russischen Sicherheitsrates Sergej Schoigu bei einem Treffen am Mittwoch bekundet, berichtet die nordkoreanische staatliche Nachrichtenagentur KCNA. „Kim Jong Un bekräftigte, dass die Regierung der Demokratischen Volksrepublik Korea auch in Zukunft die Position Russlands und dessen Außenpolitik bedingungslos unterstützen werde“, heißt es in dem Bericht. Nordkorea hatte erst Ende April offiziell bestätigt, dass es mehr als 10.000 Soldaten und Waffen nach Russland entsandt hat.
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