Ruf nach neuem Gesetz

Kritik an der langen Quarantäne für die Zoo-Tiere

Tiergartenreferent Thomas Rammerstorfer ärgert sich über die Dauer der Maßnahmen gegen die Maul- und Klauenseuche und die Vogelgrippe. (Bild: Wenzel Markus)

Vor wenigen Tagen wurden die Einschränkungen im Welser Zoo nach einer lange und unfreiwilligen Pause aufgehoben. Tiergartenreferent Thomas Rammerstorfer hält die Maßnahmen zum Schutz vor Vogelgrippe und Maul- und Klauenseuche für übertrieben. Er fordert vom Gesundheitsministerium ein Umdenken bei Gesetzgebung.

Über die Rückkehr zur Normalität dürfen sich in Wels die Besucher des Tiergartens freuen. Lange Zeit waren im ältesten Zoo Oberösterreichs Kunekune-Schweine, Damwild, Ziegen und Schafe wegen der Maul- und Klauenseuche durch Zäune von den Besuchern getrennt. Viele der sonst frei laufenden Vögel mussten in Quarantäne verharren. Grund dafür war die Vogelgrippe. „Diese sucht mittlerweile jeden Winter Europa heim, doch so lange dauerten die Maßnahmen noch nie, dabei gab es seit Monaten keine Meldungen über die Vogelgrippe“, ärgert sich Tiergartenreferent Thomas Rammerstorfer (Grüne).

Ganz Österreich Risikogebiet
Verantwortlich für die strikte Stallpflicht sei die Einstufung von ganz Österreich als Gebiet mit „erhöhtem Risiko“ gewesen. Man musste die Tiere deswegen von Oberflächengewässern fernhalten, und die durchziehen den ganzen Tiergarten.

Mehr Schaden als Nutzen
„Gesundheitlich sehe ich mehr Schaden als Nutzen, da wir unseren Tieren immer so viel Platz geben wollen wie möglich, was den Stress gerade in der Brutzeit reduziert und auch die Ansteckungsgefahr, wenn tatsächlich eines krank ist“, fordert Rammerstorfer auch ein Umdenken im Gesundheitsministerium. Die Gesetze würden zu sehr auf industrielle Massentierhaltung abzielen, Zoos zu wenig berücksichtigt. „Unsere Tiere werden von ausgezeichnetem Fachpersonal betreut und von Tierärztinnen laufend kontrolliert. Wir haben sehr hohe pflegerische, hygienische und medizinische Standards. Dementsprechend sollte man die diversen Verordnungen auch für Zoos elastischer auslegen.“