Im Prozess gegen Sean „Diddy“ Combs berichtete die ehemalige Freundin des US-Rappers am Dienstag von schweren Misshandlungen.
„Er hat mir auf den Kopf geschlagen, mich umgeworfen, gezerrt, getreten und mir auf den Kopf getreten, wenn ich am Boden lag“, sagte Cassie Ventura vor Gericht in New York über ihre Beziehung zu dem heute 55-Jährigen.
Immer wieder habe sie blaue Flecken am ganzen Körper sowie andere Wunden gehabt.
Ventura als zentrale Zeugin
Die ehemalige Freundin des weltweit bekannten Musikers und Grammy-Gewinners ist eine der wichtigsten Zeuginnen in dem Prozess. Die Staatsanwaltschaft wirft Combs, der seit Mitte September in Untersuchungshaft sitzt, Sexhandel, organisierte Kriminalität und andere Vergehen vor.
Darunter sind auch schwere Gewaltakte gegen Ventura, die Combs außerdem zum Sex mit männlichen Prostituierten gezwungen haben soll, um sie dabei zu filmen und mit dem Material zu erpressen. Ein Video, das Schläge und Tritte von Combs gegen Ventura in einem Hotel zeigt, war zunächst vom TV-Sender CNN veröffentlicht worden und hatte für Empörung gesorgt.
Anklage: Combs sah sich als König
Zudem habe Combs Frauen mehrmals tagelang unter Drogen gesetzt und sie zum Sex gezwungen. Er habe sich selbst als König bezeichnet „und erwartet, auch so behandelt zu werden“, sagte die Anklage bei den Eröffnungsplädoyers am Montag in New York.
Neben der Anklage der New Yorker Staatsanwaltschaft gibt es auch noch zahlreiche Zivilklagen gegen den Rapper. Unter anderem vertritt eine Anwaltskanzlei im texanischen Houston eigenen Angaben zufolge rund 120 Menschen mit Vorwürfen gegen Combs.
Zeugin: Sollte Sex mit anderen Männern haben
Die Sängerin mit dem Bühnennamen „Cassie“ beschrieb am Dienstag auch, wie sie immer wieder im Auftrag Combs sexuelle Handlungen ausführen sollte. Dabei sei es darum gegangen, dass sie mit anderen Männern vor den Augen des Musikers Sex haben sollte.
Die heute 38-Jährige trat US-Medien zufolge mit deutlich sichtbarem Babybauch in den Zeugenstand. Ihr Ehemann befand sich ebenfalls im Gerichtssaal.
Phänomen der 90er
Der Rapper wies bisher alle Vorwürfe zurück und plädierte auf nicht schuldig. Seine Verteidigung räumte in ihrem Auftaktplädoyer ein, dass ihr Mandant zwar häusliche Gewalt gegen Frauen ausgeübt habe, die Vorwürfe des Sexhandels aber nicht zuträfen. Combs droht eine lebenslange Freiheitsstrafe. Die Prozessdauer wird auf etwa acht Wochen geschätzt.
Combs („I‘ll Be Missing You“) wurde in den 90er-Jahren weltberühmt und half unter seinen Pseudonymen Puff Daddy oder Diddy dabei, Rap zu einem internationalen Phänomen zu machen.
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