Der angesehene italienische Umweltschutzverband Legambiente hat der heimischen Skiindustrie eine „schwarze Fahne“ verpasst. Die Italiener monieren eine „Ausbeutung der Gletscherflächen“ in Österreich. Das wollte die ÖVP nicht auf sich sitzen lassen.
So erteilte der Verband Österreich eine „schwarze Fahne“ wegen „des unerbittlichen Bestrebens, die Skigebiete in Tirol durch die Ausbeutung der letzten verbliebenen Gletscherflächen in den Ostalpen zu erweitern“.
„Wir prangern die unökologischen Praktiken in den Bergen an, auch im benachbarten Österreich“, betonte Legambientes Generaldirektor Giorgio Zampetti in einer Presseaussendung am Samstag.
Der Verband zeichnet jedes Jahr die italienischen Regionen mit grünen Flaggen aus. Sie werden an Bergorte vergeben, die sich durch die Umsetzung von Projekten im Zusammenhang mit Nachhaltigkeit und Naturschutz ausgezeichnet haben. Schwarze Flaggen werden an Gemeinden vergeben, die zu wenig für Umweltschutz unternehmen.
ÖVP schießt verbal zurück
„Österreichs Wintertourismus braucht sich nicht zu verstecken“, reagierte indes Tourismus-Staatssekretärin Elisabeth Zehetner (ÖVP) auf die Kritik. Der Vorwurf, Österreich würde seine Gletscherflächen „ausbeuten“, entbehre jeder sachlichen Grundlage und verkenne die massiven Fortschritte der letzten Jahrzehnte.
„Nachhaltigkeit heißt nicht Verzicht, sondern bewusste Wahl. Und genau dafür steht der österreichische Wintertourismus“, so Zehetner am Samstag. „Wer heute in Tirol Skiurlaub macht, entscheidet sich für ein Angebot, das in puncto Umweltstandards weltweit führend ist.“
So kämen 90 Prozent des Stroms für Beschneiung aus erneuerbaren Energien, was weltweit einzigartig sei. „Und die technische Beschneiung nutzt lediglich 0,07 Prozent der jährlich verfügbaren Wasserressourcen in Österreich. Wer hier von Raubbau spricht, ignoriert die Fakten“, so Zehetner „Kritik ist wichtig – aber bitte faktenbasiert“, fordert die Tourismus-Staatssekretärin abschließend. „Österreich zeigt vor, wie Wintersport und Naturschutz kein Widerspruch sein müssen – sondern gemeinsam Zukunft haben.“
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