Die Konzernführung von Olympus hatte im Herbst 2011 zugegeben, seit den 1990er Jahren in den Bilanzen hohe Verluste von rund 1,3 Milliarden Euro verheimlicht zu haben. Vertuscht wurden die Verluste mithilfe undurchsichtiger Beraterhonorare und durch Abschreibungen auf vier Firmenkäufe. Den Skandal hatte der ehemalige Olympus-Chef Michael Woodford ins Rollen gebracht, der im Oktober 2011 überraschend entlassen worden war.
Das Vorgehen der britischen Behörden lässt den Skandal nun wieder aufleben, nachdem der Fall erledigt erschien. Sie werfen Olympus vor, wegen der Fälschung von Bilanzen in den Fiskaljahren 2009 und 2010 gegen britische Gesetze verstoßen zu haben. Ein Jahr zuvor hatte Olympus die britische Tochter Gyrus für zwei Milliarden Dollar gekauft. Dabei zahlte der Konzern einen ungewöhnlich hohen Preis für die Beratung des Kaufs und schrieb das Geschäft später zusammen mit einer Reihe anderer Zukäufe vollständig ab.
Olympus erklärte, die Tatsache, dass die Behörde nun erstmals gegen eine Firma als Ganzes wegen Betrugs vorgehe und nicht gegen eine Einzelperson, lasse eine Prognose zur Dauer der Angelegenheit nicht zu. Die Gerichtsverhandlung beginne noch diesen Monat. Ein Sprecher ergänzte, auch in den USA würden Untersuchungen zu der Affäre andauern.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.