Schritt für Schritt

Podcasting – Internet für die Ohren

Elektronik
18.10.2005 13:39
"Was ist Podcasting?" Eine simple Frage, mit der man derzeit selbst die aufgewecktesten Freunde des Internet in tiefe Verlegenheit bringen kann. Podcasting ist Internet für die Ohren! Hier findest du alle Fakten zum neuesten Hype im Netz...

Wer denkt, dass Podcasting damit aufhört, wenn Radio- und Fernsehstationen Teile ihres Programms nach der Rundunfkausstrahlung im Internet veröffentlichen, der ist kräftig auf dem Holzweg.

Ein Podcast ist in seiner ursprünglichen Form nichts anderes als ein gesprochenes Internet-Tagebuch. Seit den letzten fünf Jahren erfreuen sich Online-Tagebücher, so genannte Blogs (gespr. "Bilogs") immer größerer Beliebtheit - gerade bei Menschen die etwas zu sagen haben oder ihre wichtigen Erlebnisse mit der ganzen Welt teilen möchten.

Wiffe Programmierer haben schon vor Jahren ein Software-Modul entwickelt, das die Änderungen und neuen Einträge in einem Blog als so genanntes RSS-Feed ausstrahlt. Wird ein Blog "abonniert" meldet z.B. ein Browser wie Firefox jeden neuen Eintrag. Damit wurden die Blogs erst gelesen und immer frequentierter.

Dasselbe gilt 2005 für Podcasts. Das RSS-Feed können Internetbrowser à la Firefox und eigene Podcasting-Programme (z.B. iTunes od. iPodder) empfangen. Podcasting-Portale wie "podster" bündeln quasi den Schwarm an neuen RSS-Signalen. Auch Podcast-Suchmaschinen selektieren die neu "gemeldeten" Podshows. Grund für ihre Existenz ist, dass Microsofts weit verbreiteter Internet Explorer keine RSS-Funktion besitzt, und diese Funktion somit von Podcasting-Websites und Programme wie iTunes übernommen werden muss.

Extra: Krone.at gibt's auch mit RSS: Alle Grundlagen zu RSS findest du in der Linkbox!

Mit dem Podcasting ist schlussendlich aus einem geschriebenen Blog, ein gesprochener "Audio-Blog" geworden. Ein Podcast klingt manchmal wie ein Radiobeitrag. Gemacht sind die Podcasts auch dafür, dass man sie sich auf seinen MP3-Player spielt und unterwegs anhört.

Damit ist der Begriff jetzt erklärt: Podcastingsetzt sich aus den Begriffen Broadcasting (engl. für Rundfunk bzw. ausstrahlen) und dem Namen des beliebten MP3-Players, dem iPod, zusammen.

PODCASTS - und was gibt's da?
Weil Podcasts so beliebt sind, sind natürlich nicht mehr nur die Blogger (also die Online-Tagebuch-Autoren) die Haupthersteller der kleinen Audiobeiträge: Zahlreiche Radio- und Fernsehsender, Komödianten, sogar Parteien und Vereine veröffentlichen mittlerweile - fast immer kostenlos - ihre Podcasts im Internet.

Ein paar Beispiele: Die Zusammenfassung der Frühstunden-Comedy-Parade des Radiosenders Ö3 gibt's kostenlos, sowie auch die aktuellsten Nachrichtenzusammenfassungen des Business-Senders CNN. Harald Schmidts Podcasts z.B. kosten via iTunes allerdings 99 Cent.

Als Podcasts finden sich auch allerlei Rezensionen: Persönliche Berichte über Konzerte, Kinofilme, Reisen, usw; einziger Haken an der Sache: Urheberrechtlich geschützte Musik darf als Podcast nicht veröffentlich werden. Dabei würde es sich schlussendlich um Raubkopien handeln. Podcasts haben in der Regel nämlich eine viel größere Klangqualität als Webradios, weil sie nicht in Echtzeit verarbeitet werden müssen.

Etwas schlüpfrig kann's in Podcasts aber auch werden: Berichte über intime Bettgeschichten und Liebesabenteuer finden sich zuhauf - original gesprochen von eifrigen BlogerInnen. Diese kleine Subszene gehört offenbar auch zur "neuen freien Welt der Podcaster". Wenn man in die "Community" der Podcaster eintaucht findet man sich überhaut  in einer eigenen kleinen Welt wieder. Ein bisschen stöbern und gustieren lohnt sich also auf jeden Fall...

WIE KOMME ICH AN PODCASTS?
Mit der richtigen Software! Apples Musikshop iTunes liefert ab Version 5.0 die neuesten Podcasts aus aller Welt, gegliedert nach Themen und Herkunft, auf den Computer. Und zwar nicht nur die kostenpflichtigen, sondern so ziemlich jeden aufgezeichneten Wortfetzen der im Internet umherkreist! Man kann einen bestimmten Podcast freilich auch abonnieren und die neueste Version automatisch downloaden. Genauso ist es möglich seinen eigenen Podcast via iTunes zu veröffentlichen. Auf diese Weise werden von vielen Privatpersonen ganze "Podcast-Soaps" erfunden: Mit jeder Episode stricken sich die mit Umgebungsgeräuschen untermalten Stories, ähnlich einer TV-Serie immer weiter und weiter.

Es geht aber auch ohne Apple: Mit der Software iPodder kommt man ebenfalls an neue Podcast-Sendungen heran. Hier gibt's allerdings keine Version in deutscher Sprache.

Mit anderer MP3-Software wie WinAmp kann man auch Podcasts abonnieren, verwalten und speichern.

Extra: Eine genaue Anleitung für 'Podcasts mit iTunes' und andere Software-Tipps findest du in der Linkbox!

GEHT DAS AUCH OHNE SOFTWARE-DOWNLOAD?
Klar! Wer diverse Mediaplayer wie Quicktime, Windows Media Player oder den Real Player auf seinem PC installiert hat, kann auch via Website an die neuesten Podcast herankommen. Die Audiofiles öffnen sich dann ganz simpel und einfach in einem Browser-Fenster. Man kann die Dateien auch Speichern, sollte sich aber vorher vergewissern ob der Urheber des Podcast dies auch zulässt. Besonders empfehlenswert sind hier Suchportale, wie "Podster" oder "PodSpider" die es auch in deutscher Sprache gibt.

Extra: Beispiele für tolle Podcasts und Suchportale gibt's in der Linkbox!


Von Christoph Andert


Hinweis: Für etwaige Software-Konflikte oder die technische und inhaltliche Qualität der Podcasts aus den Suchportalen kann keine Garantie gegeben werden. Diese Story versteht sich als informative Anregung, um sich mit dem Podcasting-Phänomen zu beschäftigen.

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