Auristela Viana da Silva kam am August 1989 mit dem sogenannten Pierre-Robin-Syndrom, einer angeborenen Fehlbildung, die u.a. mit einem zu kleinen Unterkiefer einhergeht, und ohne Zunge zur Welt. Es gebe weltweit kaum vergleichbare Fälle, sagte der Chirurg Frederico Salles (im Bild links) dem Blatt. Die Anomalie sei so selten, dass in 294 Jahren in der medizinischen und zahnmedizinischen Literatur weltweit nur von drei Fällen berichtet worden ist, so die Mediziner.
Kaum Überlebenschancen nach Geburt
Schon der Umstand, dass jemand ohne Zunge geboren wird, ist extrem selten. Noch seltener ist, dass er das Säuglingsalter überlebt. Meist würden die Babys noch vor der Diagnose sterben, da sie kaum Nahrung aufnehmen könnten, sagte Salles. Auristela überlebte dem Bericht zufolge, weil ihre Mutter ein Fläschchen bastelte, mit dem sie Milch direkt in die Kehle des Babys träufeln konnte.
Künstliche Zunge eingesetzt
In den vergangenen 16 Jahren unterzog sich Auristela zahlreichen Eingriffen und Behandlungen. Ziel war es, ihr eine künstliche Zunge einzusetzen. Dazu wurde nach Angaben von Salles ihr Kieferknochen um zwei Zentimeter geweitet. Er habe dazu eine Technik benutzt, die sonst bei Patienten mit amputierten Beinen angewendet werde, sagte er.
Inzwischen führt Auristela nach eigenen Angaben ein normales Leben und absolviert derzeit eine Ausbildung zur Krankenpflegerin.
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