krone.at-Hörprobe

Volle Dröhnung mit Logitechs neuen UE-Musikprodukten

Elektronik
23.12.2012 09:30
Logitech UE – unter dieser Marke bietet das bislang vorwiegend als Hersteller von PC-Zubehör bekannte Unternehmen Logitech neue Audio-Produkte, die einen "unverfälschten, reinen Musikgenuss" versprechen. krone.at hat die Hörprobe gemacht und zwei mobile Lautsprecher, ein Internetradio sowie einen Drahtlos-Kopfhörer getestet.

Musik zum Mitnehmen – das ist das Konzept der neuen mobilen Lautsprecher von Logitech. Am günstigsten geht dies mit der rund 100 Euro teuren UE Mobile Boombox, die - wie ihre Vorgänger auch - wahlweise via Aux-Eingang (3,5 mm Klinke) oder Bluetooth mit Musik versorgt wird. Bis zu zwei Geräte lassen sich gleichzeitig innerhalb eines Radius von 15 Metern mit dem knapp 300 Gramm leichten Lautsprecher koppeln, um diesen anzusteuern.

Praktisch: Einmal mit dem Smartphone verbunden, fungiert die Boombox auch als Freisprecheinrichtung. Ist das Gespräch beendet, wird die Musik unvermindert fortgesetzt. Die Ummantelung aus rutschfestem Gummi sorgt dafür, dass die in fünf Farbvariationen erhältliche Box bei zu großer Lautstärke nicht zu "wandern" beginnt - ein Problem, mit dem ältere Boomboxen noch zu kämpfen hatten.

Denn trotz seiner geringen Abmessungen (11,1 x 6,7 x 6,1 cm) spuckt der kleine Lautsprecher ordentlich Töne und liefert mit einem maximalen Schalldruckpegel von 78 Dezibel genügend Power, um die nächste Partymeute zu beschallen. Erstaunlich ist aber nicht nur, wie laut die Boombox ist, sondern auch, wie – in Relation zu ihrer Größe - bassstark. Besonders deutlich wird dies, wenn man sie in seinen Händen pulsieren und "pumpen" spürt.

Die Bedienung des Gerätes selbst ist kinderleicht. Neben einem Ein- und Ausschalter auf der Rückseite verfügt die Boombox lediglich auf der Oberseite über drei sehr große und somit besonders komfortabel zu erreichende Soft-Tasten für die Lautstärke sowie die Bluetooth-Verbindung. Deutlich schwerer war es da schon, die Box aus ihrer plexigläsernen Verpackung zu befreien.

Außerdem vorhanden ist ein Mikro-USB-Port, über den der integrierte Akku bei Bedarf aufgeladen wird. Bis zu zehn Stunden kommt die Box ohne Steckdose aus, wobei die tatsächliche Laufzeit je nach Nutzung, insbesondere Lautstärke, variiert.

Bass, Bass, wir brauchen Bass
Mit bis zu sechs Stunden deutlich kürzer fällt die Akkulaufzeit der größeren UE Boombox im Kofferradio-Look aus. Dafür verbergen sich hinter dem Aluminium-Korb des Geräts zwei 1,3 Zentimeter große Hoch- sowie zwei 7,6 Zentimeter große Tieftöner. Zusammen bringen es diese laut Logitech auf bis zu 102 Dezibel und machen damit vor allem die Schwäche der kleineren Mobile Boombox im Bassbereich wett.

Mit einem Gewicht von gut zwei Kilogramm ist die große Boombox trotz Tragegriffs allerdings deutlich weniger handlich als das Geschwisterchen. Auch auf dessen Freisprech-Funktionalität muss bei der UE Boombox verzichtet werden.

In puncto Anschlüsse und Bedienelemente gibt es ansonsten keine Unterschiede zwischen den Geräten - bis auf zwei kleine Ausnahmen: Die größere Box lässt sich mit bis zu drei statt nur zwei Geräten gleichzeitig koppeln, für die Stromversorgung bedarf es überdies eines eigenen Netzteils, das Aufladen mittels USB ist nicht möglich.

Die Verarbeitung des rund 250 Euro teuren Geräts ist wie bei der Mobile Boombox tadellos. Während bei dieser die Gummierung an der gesamten Oberfläche allerdings einen durchaus praktischen Nutzen hat, wirkt sie bei der edler designten großen Boombox an der Unterfläche wie ein Stilbruch.

Musik liegt in der Luft
Durch und durch in hochglänzenden schwarzen Kunststoff gehüllt und damit vielleicht nicht ganz so elegant wie die große Boombox, ist indes der rund 180 Euro teure Nachfolger von Logitechs Squeezebox, das UE Smart Radio. Dank integriertem WLAN (802.11b) sowie einer Ethernetschnittstelle, empfängt das Internetradio Sender aus aller Welt, greift auf Wiedergabelisten in Musikdiensten wie Spotify oder Pandora zu oder spielt die auf dem Computer gespeicherten Lieblingssongs ab. Sollte das noch nicht genügen, besteht auch hier die Möglichkeit, externe Audioquellen wie MP3- oder CD-Player über eine 3,5-mm-Stereobuchse anzuschließen.

Das Herstellen einer drahtlosen Internetverbindung stellt keine Schwierigkeit dar, ist aufgrund der Auswahl mittels Drehrad allerdings etwas umständlich. Glücklich schätzen kann sich daher, wer ein iOS- oder Android-Gerät sein Eigen nennt, um mittels spezieller Logitech-App auf das Radio zuzugreifen. Dann tippt es sich nicht nur bequemer, man gelangt auch schneller durch die recht verschachtelten Menüs zu den jeweiligen Radiosendern, von denen sich leider gerade einmal sechs dezidierten Favoritentasten an der Gehäusefront zuordnen lassen.

Ein weiterer Vorteil der Steuerung mittels App: Da die Displays von Smartphone oder Tablet garantiert größer sind als das 6-Zentimeter-Farbdisplay des Smart Radio, fällt das Lesen leichter. Zu fortgeschrittener Stunde ist man allerdings ganz froh, dass das Display nicht größer ist, fungiert das Smart Radio doch auf Wunsch auch als Wecker. Ein Umgebungslichtsensor sorgt dabei dafür, dass sich die Display-Helligkeit an die Verhältnisse anpasst. Alternativ lässt sich das Display im Standby auch schwarz schalten.

Der Hauptzweck des Smart Radio besteht aber immer noch in der Wiedergabe von Musik, und diese Aufgabe meistert das Gerät anstandslos. Ein Hoch- und ein Tieftöner sorgen gegenüber den beiden Boomboxen für den wohl ausgewogensten und selbst auf höchster Lautstärke verzerrunsgfreien Klang. Und dies bei Bedarf nicht nur in den eigenen vier Wänden, lässt sich das knapp 1,6 Kilogramm schwere Smart Radio dank integriertem Akku doch bis zu sechs Stunden lang überall dort nutzen, wo ein WLAN-Signal vorhanden ist.

Jetzt gibt's was auf die Ohren
Bewegungsfreiheit wird auch beim letzten der vier getesteten Geräte, Logitechs Premium-Kopfhörermodell UE 9000, großgeschrieben. Der mit rund 350 Euro nicht gerade günstige Bügelkopfhörer lässt sich bis zu einer Reichweite von 15 Metern kabellos via Bluetooth ansteuern, wobei sich bis zu acht Geräte koppeln lassen, und nimmt bei Bedarf sogar Telefongespräche entgegen. Eine integrierte Rauschunterdrückung sorgt außerdem dafür, das möglichst wenig von außen durch die ohrumschließenden und sehr angenehm aufliegenden Muscheln in den Gehörgang dringt.

Sollte die Außenwelt dennoch einmal ein dringliches Anliegen haben, lässt sich dieses über die sogenannte "Listen Through"-Taste auf der linken Ohrmuschel direkt durchstellen. Die Taste aktiviert ein Mikrofon, das Außengeräusche durchlässt, und stellt zugleich die Musik stumm. Die auf der gegenüberliegenden Bügelseite angebrachten Tasten für die Lautstärke und Wiedergabe-Funktionen sind leider weniger leicht zu bedienen, da sie schlichtweg zu eng beinander liegen, um sie blind voneinander zu unterscheiden.

Problematisch ist zudem, dass die Funktionstaste mehrfach belegt ist: Einmal drücken bedeutet Pause, bei zweimaligem Drücken wird zum nächsten Song gesprungen, bei dreimaligem Druck zurück. Wirklich intuitiv ist das leider nicht, zudem sind Bedienfehler so geradezu vorprogrammiert.

Umgehen lassen sich diese mithilfe des beigelegten Kopfhörerkabels, in das ein Bedienteil integriert ist. Das Drahtlos-Feeling geht dann allerdings verloren. Hinzu kommt, dass die Länge des Kabels sehr knapp bemessen ist, es sich also fast nur für die mobile Nutzung mit einem Smartphone oder MP3-Player eignet und weniger für den Anschluss an stationäre HiFi-Komponenten.

Vorbildlich ist neben Verarbeitung und Tragekomfort indes die Akkulaufzeit von gut zehn Stunden. Löblich ist auch das umfangreiche Zubehör, das Logitech seinem Kopfhörer beilegt: Neben einem stabilen Hartschalen-Etui für den Transport sind im Preis ein Klinken-Adapter (6,35 mm), ein USB-Kabel und –Netzteil zum Aufladen des integrierten Akkus sowie ein kleines Mikrofasertuch inkludiert. Letzteres dient der Beseitigung von unschönen Fingerabdrück der Kopfhörer indes eingeschaltet und die Geräuschunterdrückung sowie der integrierte Verstärker aktiviert, tönt die Musik nicht nur lauter, sondern auch geringfügig basslastiger. (Die Impedanz gibt Logitech mit 32 Ohm an, der Frequenzbereich erstreckt sich von 20 Hertz bis 20 Kilohertz.) In Summe bleibt das Klangbild allerdings sehr angenehm und ausgewogen, mit transparenten Mitten und Höhen.

Der kleinere – nicht getestete – Logitech UE 6000 verspricht allerdings ähnlichen Klang. Er ist zwar an ein Kabel gebunden, kostet mit einem Preis von rund 200 Euro allerdings auch erheblich weniger.

Fazit: Logitech hat nicht zu viel versprochen: Einen guten Klang weisen alle vier getesten Produkte auf. Nichts schepperte, nichts zerrte und auch die Verarbeitung erwies sich als tadellos. Überzeugen konnte insbesondere die kleine Mobile Boombox mit ihrer Lautstärke und der einfachen Bedienung. Der größere Bruder, die UE Boombox, tönt zwar vor allem in den Tiefen kraftvoller, ist für den mobilen Gebrauch aber zu schwer. In den eigenen vier Wänden wiederum zieht die Box im Vergleich mit dem UE Smart Radio den Kürzeren. Denn während die Musik erst ihren Weg auf die Boombox finden muss, versiegt der Nachschub bei dem Internetradio praktisch nie. Die Bedienung könnte allerdings wie beim UE-9000-Kopfhörer komfortabler sein. Bei Letzterem stellt sich außerdem die Frage nach dem Preis – sehr gute Kopfhörer, ob mit oder ohne Kabel, gibt es schließlich schon für bedeutend weniger Geld.

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