34 Bergleute getötet
Südafrikas Polizei räumt Fehler bei Einsatz in Mine ein
Die Beamten hätten ohne entsprechende Anweisung das Feuer auf die rund 3.000 streikenden Arbeiter in der Platinmine von Marikana eröffnet (Bild), sagte der Polizeianwalt vor der Ermittlungskommission zu dem Einsatz in Rustenburg. Anschließend hätten sie Flüchtende verfolgt und getötet. Zugleich verwies Semenya aber darauf, dass die Polizisten sich zuvor um "eine friedliche Auflösung" der mit Macheten und Knüppeln bewaffnete Menge bemüht und schließlich in Selbstverteidigung gehandelt hätten.
Angehörige verfolgten Anhörung unter Tränen
Viele Angehörige der getöteten Bergleute verfolgten am Montag in den ersten Reihen die Sitzung der Untersuchungskommission. Einige von ihnen weinten, während die Beweise präsentiert wurden. Die Untersuchungskommission hatte den zunächst für den 1. Oktober geplanten Beginn der Anhörung nach hinten verschoben, weil der Großteil der Hinterbliebenen sonst nicht rechtzeitig in die Stadt gekommen wäre. Nun reisten viele mit Bussen aus entlegenen Gegenden Südafrikas nach Rustenburg.
Nach Berichten der Gerichtsmedizin waren bei den gewaltsamen Auseinandersetzungen am 16. August 34 Menschen von Polizisten getötet worden. Zehn Menschen waren bereits zuvor bei Zusammenstößen zwischen Arbeitern gestorben, darunter auch zwei Polizisten.
Rund 100.000 Streikende fordern Lohnerhöhungen
Mindestens 16 der Tötungen waren live im Fernsehen zu sehen gewesen und riefen in Südafrika Erinnerungen an die Apartheid wach. Präsident Jacob Zuma hatte nach dem Polizeieinsatz eine Untersuchung der Gewalttaten angeordnet. In den Minen Südafrikas gibt es seit Wochen Streiks, an denen sich schätzungsweise 100.000 Arbeiter beteiligen. Sie fordern unter anderem Lohnerhöhungen. Mehrere Gold- und Platinminen entließen als Reaktion darauf Tausende Beschäftigte.
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