Achtung, Gefahr!

Wie kommt dieser Schrott-Kindersitz in den Handel?

Motor
11.04.2024 14:53

Finger weg von diesem Kindersitz! Der ÖAMTC und seine Partnerorganisationen haben gravierende Sicherheitsmängel festgestellt: Im Test brach ein Teil ab und der Sitz samt dem festgeschnallten Kinder-Dummy flog durch die Gegend. Es handelt sich dabei um das Produkt Peg Perego Viaggio Twist mit der Isofix-Basis des Herstellers.

(Bild: kmm)

„Beim Frontalcrash-Versuch mit dem gegen die Fahrtrichtung montierten Sitz brach der Stützfuß am Gelenk von der Isofix-Basis ab. Danach löste sich die Sitzschale von der Basis und schleuderte mitsamt dem 15-Kilogramm-Dummy nach vorne, was bei einem realen Unfall zu schweren Verletzungen führen könnte“, erklärt ÖAMTC-Techniker Steffan Kerbl.

Ähnlich sei der Test beim in Fahrtrichtung eingebauten Sitz verlaufen: Auch hier brach laut ÖAMTC beim Frontalcrash der Stützfuß. Die freiwerdenden Kräfte rissen das Kunststoff-Gehäuse der Basis auseinander und ließen den Dummy weit nach oben und vorne schleudern.

Vorab-Warnung zur Sicherheit
Die Testergebnisse der anderen Kandidaten wurden noch nicht veröffentlicht, aber die Klubs sahen sich gezwungen, vorab vor dem gefährlichen Kindersitz zu warnen und den Hersteller zur Rede zu stellen. Daraufhin wurde der Vertrieb vorübergehend eingestellt. Eine Warnung findet man auf der Website des Herstellers aber vergeblich.

Wer das Produkt bereits gekauft hat, soll sich an den Händler oder den Servicekontakt des Herstellers wenden. Ein Anspruch auf Rückgabe bzw. Umtausch bereits gekaufter Produkte besteht aber nicht – diesen hätten die Kunden nur, falls gesetzliche Anforderungen nicht erfüllt würden. Dem ist aber nicht so. Vom Kauf rät der Klub trotzdem ausdrücklich ab.

Unsicheres Produkt im Verkauf – wie ist das möglich?
Seit Oktober 2023 verfügt der so schlecht bewertete Kindersitz über eine Zulassung. Obwohl er also den gesetzlichen Anforderungen entspricht, übersteht er trotzdem den Test nicht unbeschadet. Wie kommt es dazu? Ganz einfach: unterschiedliche Testkriterien.

Damit ein Kindersitz verkauft werden darf, muss er weniger strenge Tests bestehen als die der Autofahrerklubs. Diese Frontalaufprallversuche seien von der Unfallschwere an die Euro-NCAP-Crashtests angelehnt, so der ÖAMTC. „Auf die Produkte wirken dabei deutlich höhere Kräfte als bei den gesetzlich vorgeschriebenen Zulassungsversuchen für Kindersitze“, erläutert der Klub. „Die Untersuchungen der vergangenen Jahre haben jedoch gezeigt, dass viele Produkte auch bei den höheren Anforderungen des Verbraucherschutztests einen guten Schutz bieten.“

Die Frage muss also eher lauten: Warum sind die gesetzlichen Vorschriften so lax?

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(Bild: kmm)



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