Prügelstrafen

Singapur: Online-Betrügern drohen nun Stockschläge

Ausland
30.12.2025 12:57

Online- oder Telefonbetrüger, so genannte Scammer, werden in Singapur künftig mit bis zu 24 Stockschlägen bestraft. Ein entsprechendes Gesetz trat am Dienstag in Kraft, wie das Innenministerium des südostasiatischen Stadtstaats bestätigte.

Verurteilte Scammer und Mitglieder von Netzwerken zum Online- oder Telefonbetrug werden demnach mit mindestens sechs und maximal 24 Stockschlägen bestraft.

Prügelstrafe zusätzlich zu Haft oder Geldbuße
Die Prügelstrafe für Scammer ist laut dem im November verabschiedeten Gesetz obligatorisch und kommt ergänzend zu anderen möglichen Strafen wie etwa Gefängnis und Bußgeld hinzu. Komplizen, die Scammern etwa durch das Bereitstellen von Konten oder SIM-Karten helfen, drohen bis zu zwölf Stockschläge. Im Gegensatz zu Malaysia oder Indonesien finden die Bestrafungen nicht öffentlich statt, sondern in den Gefängnissen.

Die Prügelstrafen werden in den Gefängnissen mit äußerster Brutalität vollzogen.
Die Prügelstrafen werden in den Gefängnissen mit äußerster Brutalität vollzogen.(Bild: APA-Images / EPA / How Hwee Young)

Die Prügelstrafe mit einem Rohrstock ist in Singapur für mehrere Verbrechen vorgesehen. Speziell ausgebildete Justizbeamte prügeln auf die Verurteilten mit einem Rohrstock auf Gesäß und Oberschenkel ein. Höchststrafe sind 24 Stockschläge, Frauen, männliche Jugendliche unter 16 Jahren und Männer über 50 Jahre sind ausgenommen. Im internationalen Recht gilt derartiges als Folter, dennoch ist in Singapur die Prügelstrafe sogar an Schulen erlaubt. 

Hoher wirtschaftlicher Schaden
Online-Betrüger verursachten in Singapur nach Angaben des Innenministeriums zwischen 2020 und Mitte dieses Jahres einen wirtschaftlichen Schaden in Höhe von umgerechnet rund 2,4 Milliarden Euro. Im gleichen Zeitraum wurden rund 190.000 Fälle von Online-Scam gemeldet. Der Stadtstaat geht seit einigen Jahren verschärft gegen Online- und Telefonbetrug vor. Dazu wurde beispielsweise eine spezielle App eingeführt, mit deren Hilfe Nutzer verdächtige Anrufe, Websites und Mitteilungen überprüfen können.

In Südostasien entstanden in den vergangenen Jahren zahlreiche Cyberscam-Zentren, in denen häufig Ausländer unter prekären Bedingungen arbeiten und versuchen, Menschen am Telefon oder online Liebe oder verlockende Investments vorzuschwindeln und sie so um ihr Geld zu bringen.

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