Es ging um 600 Mio. €

Betrüger ergaunerten mit Scheinfirmen EU-Gelder

Ausland
04.04.2024 11:17

Eine Verbrecherbande hat in Italien im großem Stil EU-Gelder mit Scheinfirmen abkassiert. Ermittler aus mehreren Ländern, darunter österreichische, konnte Dutzenden Verdächtigen nun das Handwerk legen – mehr als 600 Millionen Euro wurden beschlagnahmt.

Der Betrug wurde von der Finanzpolizei von Venedig aufgedeckt, die Gelder stammen aus dem von der EU finanzierten Konjunkturplan „Next Generation EU“. Insgesamt wurden 23 Haftbefehle erlassen.

Mit fiktiven Firmen Gelder beantragt

Ein Großteil der Angeklagten seien kriminelle Profis, die in mehreren Fällen vorbestraft sind, hieß es. Konkret ging es um Mittel für die „Internationalisierung von Unternehmen“. Bei den antragstellenden Firmen habe es sich um fiktive Unternehmen gehandelt. In den allermeisten Fällen habe ihre einzige Tätigkeit darin bestanden, die für den Zugang zu den angefochtenen Mitteln erforderlichen Unterlagen zu erstellen.

Italien erhält insgesamt 194,4 Milliarden Euro im Rahmen des nach der Pandemie beschlossenen Aufbauprogramms, und zwar in Form von Darlehen und Zuschüssen. Das Programm umfasst 66 Reformen und 150 Investitionen, die Italien bis zum Jahr 2026 durchführen soll.

FPÖ beklagt „völliges Versagen“ 
FPÖ-Nationalratsabgeordnete Petra Steger forderte in einer Reaktion „eine lückenlose Aufklärung samt politischer Konsequenzen“. „Verbrecher sind immer nur dort stark, wo das System schwach ist“, sah sie in einer Aussendung am Donnerstag ein „völliges Versagen“ der Europäischen Union. „Obwohl die EU bereits jetzt ein wahres Bürokratiemonster ist und immer mehr Kompetenzen an sich ziehen möchte, ist sie offenbar nicht einmal imstande, bei der Vergabe von EU-Geldern die nötigen Kontrollen sicherzustellen“, empörte sich die Listenzweite der FPÖ bei der Europawahl im Juni.

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