Nach ihrem Grazer Parteitag vom vergangenen Wochenende hofft die heimische Sozialdemokratie in ruhigere politische Gewässer gekommen zu sein.
Man hat Einigkeit demonstriert, die Abwesenheit des Burgenländers Doskozil hat man heruntergespielt, ebenso wie die Weigerung des Wiener Bürgermeisters Ludwig, sich in die Parteigremien wählen zu lassen. Und der neue Parteichef Andreas Babler wurde immerhin von 88 Prozent der Delegierten bestätigt.
EINERSEITS ist es - jenseits aller parteipolitischen Konkurrenz - aus der Perspektive des Gemeinwohls durchaus begrüßenswert, wenn eine der staatstragenden Parteien der Zweiten Republik ihre Turbulenzen bewältigt.
ANDERERSEITS kann die Geschlossenheit der Partei für den neuen Parteichef nur ein erster Schritt sein. Im zweiten Schritt wird er wohl einen ausgesprochenen Linkskurs fahren müssen, um das Ausrinnen der SPÖ hin zu den Kommunisten und zu den Grünen zu verhindern und um dadurch zumindest als Zweiter vor der ÖVP bei den Wahlen durchs Ziel zu gehen.
Den Plan, der Kickl-FPÖ noch den Wahlsieg nehmen zu können, wird Babler insgeheim wohl auch schon aufgegeben haben. Genau dieser Linkskurs mit Umverteilungsfantasien und Klassenkampftönen könnte aber für Babler zum Dilemma werden.
Wenn er es nämlich damit - Stichwort Reichensteuer - übertreibt, wird er für eine allfällige Anti-Kickl-Koalition bei der Volkspartei und den Neos kaum Partner finden können.
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