Frauen, die die Anti-Baby-Pille nehmen, haben ein erhöhtes Thromboserisiko. Wer die Pille wieder absetzt, hat aber innerhalb von zwei bis drei Wochen fast normale Werte. Zu dieser Erkenntnis kommt jetzt eine Studie aus Genf.
Dabei handelt es sich um eine gemeinsame Untersuchung der Universität und des Universitätsspitals in Genf. Ein Forschungsteam entnahm 66 Frauen, die mit kombinierten hormonellen Kontrazeptiva verhüteten, zu sechs verschiedenen Zeitpunkten vor und nach dem Absetzen des Verhütungsmittels Blutproben. Dazu zählten zusätzlich zur Anti-Baby-Pille etwa auch Vaginalringe und Hormonpflaster. Die Proben wurden mit dem Blut von 28 Frauen verglichen, die keine kombinierten hormonellen Verhütungsmittel verwendet hatten.
Das zentrale Ergebnis: In den ersten beiden Wochen nach dem Absetzen des Verhütungsmittels waren 80 Prozent der Gerinnungsmarker im Blut verschwunden, die das Risiko für Thrombosen anzeigen. Nach einem Monat lag der Wert bei 85 Prozent.
Dies legt laut den Forscherinnen und Forschern nahe, dass die Wahrscheinlichkeit von Blutgerinnseln wegen Mitteln wie der Pille innerhalb von zwei bis vier Wochen nach dem Absetzen auf nahezu normale Werte zurückkehrt.
Für Operationen wichtig
Generell erhöhen Kontrazeptiva, sprich Verhütungsmittel, die sowohl Östrogene als auch Gestagene enthalten, das Thromboserisiko um das Drei- bis Fünffache (siehe Video zu Nebenwirkungen der Pille oben). Wichtig ist das Ergebnis laut dem Forschungsteam für größere Operationen, da dabei besonders auf das Risiko von Blutgerinnseln geachtet werden müsse. Die Studie, die in der Fachzeitschrift „Blood“ veröffentlicht wurde, gibt demnach erste Hinweise darauf, wann die Pille vor medizinischen Eingriffen am besten abgesetzt werden sollte.
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