„Ich weine, zittere“

Andrea Kiewel während Hamas-Angriff in Tel Aviv

Society International
08.10.2023 16:56

Am Freitag habe man noch getanzt und „Hulapaluh“ von Andreas Gabalier gesungen, am Samstag war Krieg. Die deutsche „ZDF-Fernsehgarten“-Moderatorin Andrea Kiewel erlebte den Hamas-Horror in ihrer israelischen Wahlheimat hautnah mit. 

Während des Angriffs versteckte sie sich im Schutzraum ihres Haus in Tel Aviv, wo sie mit ihrem israelischen Freund lebt. In einem von der „Jüdischen Allgemeinen“ veröffentlichten Brief schildert die 58-Jährige, wie sie den brutalen Angriff erlebt hat.

„Ich weine, zittere“
„Ich finde keine Worte. Ich habe nur Tränen. Ich weine um die Menschen, die eiskalt abgeschlachtet werden. Jawohl! Abgeschlachtet. Ich weine um die Geiseln, die in den Gazastreifen verschleppt werden. Die Bilder, auf denen ich schreiende, weinende Kinder sehe, noch im Schlafanzug und sich an ihre Eltern klammernd, sind unerträglich“, so Kiewel.

Weinend sei sie mit ihrem kleinen Hund „Mamad“ im Schutzraum gesessen. Ständig summte ihr Telefon von den unzähligen besorgten Nachrichten, die eingingen. Es sei schwer, nur annähernd beschreiben können, was sie fühle. „Mein Magen ist ein einziger Krampf. Ich zittere. Innerlich. Äußerlich. Ich weine.“ Sie las die schrecklichsten Nachrichten in den Medien, lauschte, ob Sirenen heulen.

Sorge um Lebensgefährten
Nun gilt ihre größte Sorge dem Mann, den sie liebt. Ihr „Fels in der Brandung“, wie sie schreibt. Er ist seit 25 Jahren Elite-Soldat. Am frühen Nachmittag des Samstags sagte er ihr: „Andrea. Ich bekam einen Anruf. Ich gehe.“ Es sind die Sätze, die sie am meisten gefürchtet hat.

„Mein Mann zieht die Jeans aus und die Uniform an. Die kugelsichere Weste liegt neben der großen Blumenvase, deren Orange leuchtet wie die Sonne, wenn sie allabendlich im Mittelmeer versinkt. Noch gestern sangen und tanzten wir. Es ist absurd. Makaber. Unrealistisch.“

„Wir haben zu ,Hulapalu‘ gesungen und getanzt. Und am nächsten Tag ist plötzlich nichts mehr, wie es war und es ist Krieg. Das ist kein Hollywood-Film, der hier abläuft, es ist Realität!“, sagte sie der „Bild“.

„Herzens-Zuhause“
Israel war der Rückzugsort von Kiewel. Nach den Aufzeichnungen des „Fernsehgartens“ pendelte sie immer dorthin. In Tel Aviv lebe sie unter dem Radar der Öffentlichkeit, dort habe sie ein „Herzens-Zuhause“ gefunden, sagte sie vor zwei Jahren der „Süddeutschen Zeitung“. Ein Zuhause, das nun zerstört ist von Angst und Terror.

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