Gewalt im Kosovo:

Kosovo-serbischer Politiker gesteht Attacke

Ausland
29.09.2023 17:18

Der kosovo-serbische Spitzenpolitiker und Geschäftsmann Milan Radoicic hat sich zum Überfall eines bewaffneten Kommandotrupps im Nord-Kosovo vor fünf Tagen bekannt. „Ich habe mich zu dieser Tat entschieden, weil alle bisher angewandten Widerstandsmethoden keine Verbesserung des Lebens des serbischen Volkes (im Kosovo) brachte“, schrieb er in einer Erklärung, die sein Anwalt am Freitag vor der Presse in Belgrad verlas.

Zugleich teilte er darin mit, als Vizevorsitzender der Serbischen Liste, der Partei der Kosovo-Serben, zurückzutreten. Wo sich Radoicic (Foto siehe Tweet) derzeit aufhält, ist unbekannt.

Kosovo fordert Sanktionen gegen Serbien
Nach den tödlichen Zusammenstößen im Nordkosovo hatte Pristina internationale Sanktionen gegen Serbien gefordert. „Dafür sollte Serbien sanktioniert werden“, sagte der kosovarische Regierungschef Albin Kurti am Donnerstag. Wenn nicht, werde Serbien „das wieder tun“.

Kurti sagte zudem, das „Militärarsenal“ der angreifenden „serbischen Profis“ habe aus „Waffen aus Serbien“ bestanden. Kurti bezog sich dabei auf Waffen, die die kosovarischen Behörden bei einem Einsatz gegen die Bewaffneten beschlagnahmt haben sollen. Einer von Kurti veröffentlichten Liste zufolge haben die beschlagnahmten Objekte einen Gesamtwert von mehreren Millionen Euro. Belgrad wies die Anschuldigungen Pristinas wiederholt zurück.

Drei serbische Angreifer sowie ein kosovarischer Polizist waren bei dem Überfall getötet worden. (Bild: AFP)
Drei serbische Angreifer sowie ein kosovarischer Polizist waren bei dem Überfall getötet worden.

Schwerste Gewalteskalation seit Jahren
Ein 30-köpfiger, schwer bewaffneter serbischer Kommandotrupp hatte am letzten Sonntag in der Ortschaft Banjska bei Mitrovica Stellung bezogen und sich Kämpfe mit der kosovarischen Polizei geliefert. Dabei waren mindestens drei serbische Angreifer sowie ein kosovarischer Polizist getötet worden.

In seiner Erklärung behauptete Radoicic, die Aktion auf eigene Faust ausgeführt und keine offiziellen Stellen in Serbien darüber informiert zu haben. Die NATO kündigte nach den schweren Kämpfen an, die von ihr geführte KFOR-Schutztruppe zu verstärken.

 krone.at
krone.at
Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Kostenlose Spiele