84 neue Kampfjets

USA und Saudi-Arabien besiegeln Milliarden-Deal

Ausland
30.12.2011 12:25
84 neue Kampfjets vom Typ F-15 und die Modernisierung von 70 bereits vorhandenen Maschinen: Das sind die Eckdaten eines neuen Rüstungsdeals, mit dem die US-Regierung ihren wichtigsten Verbündeten in der arabischen Welt, Saudi-Arabien, massiv aufrüsten will. Das Geschäft hat nach Angaben des Weißen Hauses einen Wert von 30 Milliarden Dollar (23,2 Milliarden Euro). Mit dem Deal will Washington auch die schwächelnde US-Wirtschaft ankurbeln.

Angesichts wachsender Drohungen aus dem Iran - erst in den vergangenen Tagen hatte Teheran mit der Androhung einer Blockade der Öltransporte am Golf die Spannungen in der Region weiter verschärft - sei der Zeitpunkt des Rüstungsdeals bewusst gewählt worden, kommentierten US-Medien das Milliarden-Rüstungsgeschäft. Offiziell bestreitet die US-Regierung jedoch einen Zusammenhang mit den jüngsten Provokationen des Irans.

Die Vereinbarung sieht auch die Lieferung von Munition und Ersatzteilen sowie ein mehrjähriges Training für die Zuständigen vor. Die ersten neuen Kampfjets sollen nach US-Angaben 2015 geliefert werden. Saudi-Arabien sieht den Waffendeal mit den USA jedenfalls als wichtige Hilfe für den Verteidigungsfall. Aus Kreisen des saudi-arabischen Verteidigungsministeriums verlautete am Freitag: "Damit wird sichergestellt, dass das Königreich seine Menschen und seine Gebiete bestmöglich schützen kann."

Deal soll schwächelnde US-Wirtschaft ankurbeln
Für die USA ist der Deal nicht nur von außenpolitischer Bedeutung: Die Regierung verspricht sich von dem Geschäft auch einen starken Impuls für die schwächelnde Wirtschaft. Das US-Präsidialamt teilte am Donnerstag mit, der Auftrag werde in den USA mehr als 50.000 Arbeitsplätze sichern und der Wirtschaft pro Jahr einen Schub von 3,5 Milliarden Dollar geben.

Bereits vor rund einem Jahr hatte der US-Kongress einem auf zehn Jahre angelegten Rüstungsgeschäft mit Saudi-Arabien im Wert von insgesamt 60 Milliarden Dollar zugestimmt. Darin enthalten waren neben den nun bestätigten F-15-Flugzeugen auch Hubschrauber, verschiedene Raketen, Bomben sowie Radarwarnungssysteme und Nachtsichtgeräte. Es hatte aber politischen Streit wegen des Deals gegeben. Einige Abgeordnete stimmten dem Geschäft erst zu, nachdem ihnen versichert wurde, dass es keine Bedrohung für die militärische Überlegenheit Israels in der Region darstelle.

Umstrittener Waffendeal mit dem Irak
Die "New York Times" berichtete indessen, dass die Regierung von Präsident Barack Obama außer der Waffenlieferung an Saudi-Arabien noch ein umstrittenes Rüstungsgeschäft mit dem Irak durchziehen will. Es geht dabei laut der Zeitung um den Verkauf von Kriegsmaterial im Wert von elf Milliarden Dollar (rund 8,4 Milliarden Euro).

Dieses Geschäft ist innerhalb der Obama-Administration allerdings umstritten. Diplomaten fürchten, dass der irakische Premier Nuri al-Maliki die Waffen vor allem dazu nutzt, seine Macht zu festigen und die Volksgruppe der Sunniten von der Macht ausgrenzt. Zuletzt hatten amerikanische Vertreter die Sorge geäußert, Maliki benutze die staatliche Armee, um die Vorherrschaft seiner eigenen Volksgruppe, der Schiiten, gegen die sunnitische Minderheit zu sichern.

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