Fiel in „dunkles Loch“

Adele Neuhauser: Schwere Depressionen als Kind

Adabei Österreich
30.05.2023 12:14

„Tatort“-Rolle Bibi Fellner, die gemeinsam mit Moritz Eisner in Wien ermittelt, ist alkoholkrank, ausgebrannt und kämpft mit psychischen Problemen. Die Schauspielerin dahinter, Adele Neuhauser, kennt manche dieser Laster leider nur zu gut.

Mit vier Jahren zog die in Athen geborene Schauspielerin mitsamt ihrer Familie von Griechenland nach Wien. Ihre Mutter verließ die Familie jedoch bald und nahm den älteren Bruder gleich mit. Der zweite Bruder und die neunjährige Adele blieben beim Vater zurück. Das Kind litt schwerst unter der Trennung der Eltern.

Hilferufe eines kleinen Mädchens
„In meiner eigenen kleinen Welt habe ich mir damals die Geschichte so zusammengebaut, dass ich mir vorwarf, ich sei an dieser Trennung schuld. Das hat mich sehr belastet“, sagte Neuhauser gegenüber der „Augsburger Allgemeinen“. Weiter fügte sie hinzu: „Ich habe mich dafür gehasst und verflucht.“

Diese Schuldgefühle und die enorme Trauer verleiteten sie dann bereits mit nur zehn Jahren zu ihrem ersten Suizidversuch. Bis zu ihrem 21. Lebensjahr würde sie es fünf weitere Male versuchen, wie sie heute selbst sagt, zum Glück jedes Mal daran scheitern.

Heute ist sie gesund
Vieles aus ihrem Leben verarbeitete sie in der Schauspielerei und später noch mit ihrem Buch „Ich war mein größter Feind“. Mittlerweile könne sie sich auf sich selbst verlassen, mit sich einverstanden sein und offen über ihre Vergangenheit sprechen. Auch wenn sie Letzteres mittlerweile auch nicht mehr so gerne macht, einfach weil sie damit abgeschlossen hat.

Zusätzlich weiß sie jetzt, was ihr persönlich guttut. In diese schweren Depressionen verfalle sie heute nicht mehr, denn sie wissen inzwischen, was sie zu tun habe, wenn es wirklich eng wird.

„Ich gehe dann an die frische Luft, hinaus in die Natur. Das ist für mich immer die beste Therapie. Dann ordnen sich die Gedanken wieder neu. Wenn ich dann schnell gehe und mich auspowere, spüre ich mich wieder auf eine andere Weise. Es tut mir gut, mich zu bewegen und aufzuschreiben, was mich bedrückt. Sich zu öffnen und mit anderen über seine Ängste und Sorgen zu sprechen. Das ist oft nicht leicht, aber sicher hilfreich.“

Sie bereut nur, nie eine Therapie gemacht zu haben, sonst wäre sie sicherlich schneller aus diesem „dunklen Loch“ herausgekommen.

Wenn Sie oder eine Ihnen nahestehende Person sich in einer psychischen Ausnahmesituation befinden oder von Suizidgedanken betroffen sind, wenden Sie sich bitte an die Telefonseelsorge unter der Telefonnummer 142. Weitere Krisentelefone und Notrufnummern finden Sie HIER.

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(Bild: kmm)



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