Fund am Meeresgrund

Porzellan-Schatz aus der Ming-Dynastie entdeckt

Wissenschaft
26.05.2023 13:20

Einen ungewöhnlichen Fund haben Schatzsucher im Südchinesischen Meer gemacht. In 1500 Metern Tiefe entdeckten sie mithilfe eines U-Bootes zwei Schiffswracks, von denen eines dereinst Zehntausende Stücke Porzellan-Geschirr transportierte. Das 500 Jahre alte Geschirr (siehe Video oben) aus der Ming-Dynastie ist laut Experten von unschätzbarem Wert.

Die Kameras des U-Bootes „Shenhai Yongshi“ (Bild unten) zeigen - so weit das Auge reicht - Stapel traditioneller blauer und weißer Reisschüsseln und -teller aus Porzellan sowie reich verzierte Vasen und Gläser. Experten gehen davon aus, dass das Geschirr aus der Zhengde-Zeit (1506 bis 1521 nach Christus) der Ming-Dynastie (1368 bis 1644) stammt.

Porzellan von unschätzbarem Wert
Chinesische Medien gaben keinen Wert für den erstaunlichen Fund bekannt, aber ein einzelnes Trinkgefäß aus der Ming-Dynastie aus etwa derselben Periode wurde 2016 für 3,6 Millionen Pfund (rund 41 Mio. Euro) verkauft. Berichten der Antiquitätenbehörde zufolge wurde der Schatz in dem als „Schiffswrack 1“ bezeichneten Wrack im Südchinesisches Meer gefunden.  Die Forscher gehen davon aus, dass die Keramik in etwa drei Meter hohen Behältern gestapelt war und beim Untergang des Schiffes herausgespült wurde.

Der Direktor der Abteilung für Archäologie der Staatlichen Verwaltung für das Kulturerbe Chinas, Yan Yalin, sagte über „Schiffswrack 1“: „Das versunkene Schiff ist relativ gut erhalten, mit einer großen Anzahl kultureller Relikte und einer relativ klaren Epoche.“ Es habe einen wichtigen historischen, wissenschaftlichen und künstlerischen Wert. „Es ist nicht nur eine große Entdeckung der Tiefseearchäologie in meinem Land, sondern auch eine große archäologische Entdeckung der Welt“, wird er im englischen „Guardian“ zitiert.

Zweites Schiff hatte Holzstämme geladen
In einem zweiten Wrack - „Schiffswrack 2“ - ganz in der Nähe wurden zudem Hunderte Baumstämme ähnlicher Größe gefunden. Diese waren ordentlich nebeneinander angeordnet. Es wird angenommen, dass sie aus der früheren Hongzhi-Zeit (1488 bis 1505) der Ming-Dynastie stammen. Beide Wracks wurden bereits im Oktober vergangenen Jahres entdeckt. Derzeit führen chinesische Forscher eine umfassende Untersuchung der Fundstätte durch.

Die Wissenschaftler glauben, dass die Entdeckung die Rolle Chinas als wichtiger Handelspartner mit Ländern rund um das Südchinesische Meer, den maritimen Abschnitt der berühmten Seidenstraße, eindrücklich bestätigt.

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