Dank neuer Detektoren

Erstmals Neutrinos am CERN in Genf nachgewiesen

Wissenschaft
20.03.2023 13:08

Forscher haben erstmals Neutrinos, die von einem Teilchenbeschleuniger erzeugt wurden, nachgewiesen. Dies gelang mit dem Large Hadron Collider (LHC; Bild) des Teilchenbeschleunigers der Europäischen Organisation für Kernforschung (CERN) nahe Genf in der Schweiz.

Das Verständnis der Neutrinos, welche Elementarteilchen sind, soll so vertieft werden können, teilte die Universität Bern am Montag mit. Die Neutrinos hätten in der Frühphase des Universums eine wichtige Rolle gespielt und seien der Schlüssel, um grundlegende Naturgesetze zu erfahren. Zum Beispiel könne erforscht werden, wie die Teilchen Masse erlangen.

Kommen im Universum häufig vor
Diese Teilchen kommen im Universum sehr häufig vor, können aber nur schwer erforscht werden, denn sie interagieren nur selten mit anderer Materie, wie die Universität Bern, die an dem Experiment beteiligt war, schrieb. Dank neuen Detektoren können die Neutrinos am CERN nachgewiesen werden.

Was sind Neutrinos?

Neutrinos sind elektrisch neutrale Elementarteilchen mit äußerst geringer Masse. Aufgrund ihrer geringen Masse wird erwartet, dass sich in teilchenphysikalischen Prozessen erzeugte Neutrinos nahezu mit Vakuumlichtgeschwindigkeit bewegen. Weil sie kein Licht aussenden, werden sie auch als Verwandte der Dunklen Materie bezeichnet.

Neutrinos entkamen Detektoren bisher
Erzeugen kann solche hochenergetischen Teilchen beispielsweise der LHC am CERN, indem man zwei Teilchenstrahlen mit extrem hoher Energie aufeinanderprallen lässt. Bisher wurden jedoch Neutrinos noch nie an einem Teilchenbeschleuniger wie dem LHC nachgewiesen, weil sie den großen Detektoren entkommen, ohne Spuren zu hinterlassen.

„Ziel ist es, herauszufinden, wie diese Neutrinos entstehen, ihre Eigenschaften zu studieren sowie nach neuen Elementarteilchen zu suchen“, wurde Akitaka Ariga, Mitglied des Laboratoriums für Hochenergiephysik der Universität Bern, in einer Aussendung zitiert.

Schätzungen zufolge wird auf der Erde eine Fläche von der Größe einer Fingerkuppe in jeder Sekunde von etwa 65 Milliarden von der Sonne stammenden Neutrinos durchdrungen. Aber nur ein winziger Bruchteil davon kollidiert dabei mit anderen Teilchen. Entsprechend schwierig ist der Nachweis dieser Teilchen.

 krone.at
krone.at
Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.



Kostenlose Spiele