Debatte im Landtag

Zahl sinkt: 222 Spitalsbetten in Tirol gesperrt

Tirol
10.02.2023 12:19

Wie ist es um das Tiroler Gesundheitssystem bestellt? Zuletzt häuften sich Beschwerden über lange Wartezeiten und eine ärztliche Unterversorgung. In Sachen Zahnklinik Innsbruck nahm Gesundheits-LR Hagele (ÖVP) die Krankenkasse ÖGK in die Pflicht. 

Zuletzt hat sich die Zahl der gesperrten Betten an Tirols Krankenanstalten reduziert, berichtete Gesundheits-LR Cornelia Hagele Donnerstag im Landtag: Ende Jänner waren es 280 gesperrte Betten, mit Stichtag 8. Februar 222 in allen Tiroler Krankenanstalten.

LR Hagele räumt Probleme ein
„Bei insgesamt 3929 Betten entspricht dies einem Anteil von 5,7%“, rechnete die Landesrätin vor. Sie räumte ein, dass in manchen Bereichen Personalmangel bestehe. „Wir haben aber auch schon eine Personalbedarfsanalyse in Auftrag gegeben“, betonte Hagele.

In Sachen Zahnklinik sei das oberste Gebot die Versorgung aller Patienten: „Es ist die Aufgabe der ÖGK, das auf den Weg zu bringen.“ Untertags bis 16 Uhr würden 50 bis 60 Patienten behandelt, „in der Nacht zwei bis vier“.  Jetzt seien zwei Ärzte für untertags „und in der Nacht steht im Fall die Kieferchirurgie zur Verfügung“.

FP: „Vom Ferrari zum rostigen Fiat“
LR Hagele warnte in der Debatte vor Populismus. Dies trage zur Verunsicherung der Menschen bei. Aufs Tapet gebracht hatte das Thema die Liste Fritz. LA Haselwanter-Schneider warnte in drastischen Worten von „Unversorgung“. „Gesundheit ist das wichtigste Gut der Menschen, es mehren sich die Anzeichen, dass die Versorgung nicht mehr gesichert ist.“

54 Kassenarztstellen seien unbesetzt. Sie forderte die Landesregierung auf, das Heft des Handelns in die Hand zu nehmen und nicht länger auf die lange Bank zu schieben.

Zitat Icon

Wir haben eines der teuersten Systeme, aber das Geld kommt nicht bei den Beschäftigten an. Probleme werden seit Jahren auf die lange Bank geschoben. Ab wann wird aus Wegschauen unterlassene Hilfeleistung?

Andrea Haselwanter-Schneider, Liste Fritz

FP-Generalsekretär Patrick Haslwanter verglich das Tiroler Gesundheitssystem mit einem früheren roten Ferrari, der jetzt zu einem rostigen Fiat mutiert sei: „Und die Landesregierung fährt weiter und hofft, dass er nicht zusammenbricht.“

VP-LA Mainusch: Land kann nicht mehr zahlen
Er lasse sich das Gesundheitssystem nicht schlecht reden, entgegnete VP-Dominik Mainusch. LR Hagele arbeite täglich daran, die Probleme zu lösen. Es stimme tatsächlich, dass einige Spitäler überlaufen sind, und viele öffentliche Krankenanstalten mit Kapazitätsproblemen und Finanzierungsengpässen zu kämpfen haben.

Das Land könne aber nicht mehr zahlen. Für den eklatanten Ärztemangel im niedergelassenen Bereich seien Bund und ÖGK zuständig, sagte SP-LA Elisabeth Blanik.

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