Munition wird knapp

„Ukrainer schießen weniger, als sie könnten“

Ukraine-Krieg
05.12.2022 17:47

Die Artillerie ist die entscheidende Waffe bei der Verteidigung der Ukraine. So halten etwa bei Bachmut im Osten des Landes schwere Geschütze die russischen Truppen in Schach (siehe Video oben). Jetzt warnt aber der tschechische Rüstungskonzern Czechoslovak Group (CSG) vor massiven Engpässen bei Artilleriemunition im Westen. Diesen Mangel bekommen die ukrainischen Streitkräfte bereits zu spüren.

„Artilleriemunition ist heute ein sehr knappes Gut“, erklärte Konzerneigner Michal Strnad gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Hintergrund seien die begrenzten Produktionskapazitäten. Strnad schätzt, dass es aufgrund der Unterstützung der Ukraine im Kampf gegen die russische Invasion zehn bis 15 Jahre dauern werde, um die Bestände der westlichen Armeen wieder aufzufüllen.

„Wirklich viel an die Ukraine geliefert“
Die europäischen Länder hätten ihre Waffenarsenale inzwischen erheblich geleert, um die Ukraine zu unterstützen. Die dortigen Soldaten feuern laut Strnad wöchentlich 40.000 Granaten aus mehreren Hundert vom Westen gelieferten Haubitzen gegen die russischen Angreifer ab. „Es ist wirklich viel an die Ukraine geliefert worden“, sagte er. „Aber Tatsache ist, dass die Ukrainer heute weniger schießen, als sie könnten, weil sie nicht genug Munition haben.“

Sein Unternehmen sei derzeit für etwa 25 bis 30 Prozent der europäischen Produktion von 155-mm-Artillerie der NATO-Norm verantwortlich, sagte Strnad. Es verfüge über eine jährliche Produktionskapazität von 80.000 bis 100.000 Artilleriegranaten. Dies mache einen erheblichen Teil der jährlichen Kapazität in Europa aus, die er auf 270.000 bis 300.000 Granaten bezifferte.

CSG wichtiger Exporteur
Der tschechische Rüstungskonzern will laut Strnad 250 bis 300 neue Mitarbeiter einstellen und die Kapazität auf 150.000 erhöhen, was jedoch wegen langer Lieferzeiten für die Produktionsausrüstung etwa zwei Jahre dauern würde. CSG ist für die Ukraine ein wichtiger Lieferant modernisierter Waffen aus der Sowjetzeit. Allerdings würden auch hier die Bestände und Liefermöglichkeiten knapp, sagte Strnad.

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