Kalt und finster

EVN drehte schwer krankem Waldviertler Strom ab

Niederösterreich
04.11.2022 06:10

Seit September bemüht sich die Mutter eines schwerkranken Sohnes im Bezirk Waidhofen an der Thaya um einen Stromliefervertrag bei Niederösterreichs Anbieter EVN - bisher vergeblich. Nach „Krone“-Recherchen beim Energieriesen passierte dann der nächste Fauxpas in einer Kette unglücklicher Umstände: Der Schwerkranke stand plötzlich alleine in einer dunklen und kalten Wohnung.

Obwohl sie noch im September einen Stromliefervertrag mit der EVN für ihren schwer erkrankten Sohn abschließen wollte, gelang das einer Mutter aus dem Bezirk Waidhofen an der Thaya bisher nicht. So bangte der 28-Jährige, der einen integrativen Arbeitsplatz hat, um den bitter benötigten 150-Euro-Energiekostenausgleich – die „Krone“ berichtete.

Sohn stand in dunkler Wohnung
Aufgrund einer Verkettung unglücklicher Umstände wurde just an dem Tag, an dem die EVN eine rasche Lösung des Vertragsproblems angekündigt hatte, auch noch der Strom abgedreht. 

Anstatt des Stromliefervertrages flatterte die Benachrichtigung der Stromabschaltung in die Wohnung. (Bild: zVg)
Anstatt des Stromliefervertrages flatterte die Benachrichtigung der Stromabschaltung in die Wohnung.
Kerzen in der sonst mit Strom geheizten Wohnung brachten leider nur wenig Wärme. (Bild: zVg)
Kerzen in der sonst mit Strom geheizten Wohnung brachten leider nur wenig Wärme.

Als der Sohn nach Hause kam, stand er nicht nur in der Finsternis: Seine Wohnung wird nämlich nur mit Strom beheizt. Zudem kühlt es in der Nacht im Waldviertel auf vier Grad ab. Lebensmittel in der Gefriertruhe drohten ohne Strom zu verderben.

Nach seinem Hilferuf versuchte die Mutter, alle Hebel in Bewegung zu setzen. Sie erreichte tatsächlich noch am Abend einen Verantwortlichen bei der EVN. Da sie auch beweisen konnte, dass all ihre Angaben zum bevorstehenden Energievertrag richtig waren, wurde innerhalb einer Stunde der Strom wieder angestellt. Für diesen „raschen persönlichen Einsatz“ ist die Mutter sehr dankbar.

Persönliche Hilfe angeboten
„Das war unser Fehler, für den wir uns entschuldigen“, ist EVN-Sprecher Stefan Zach Hilfe in diesem Härtefall ein besonderes Anliegen. Raschest werde man den Fall bereinigen - der Stromvertrag werde zu September-Konditionen erfolgen, für den Ärger werde man den Kunden entschädigen.

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Für soziale Härtefälle wie diesen wurden die Rabatte geschaffen. Ich werde mich persönlich einsetzen, dass der Kunde alle Zuschüsse auch erhält.

EVN-Sprecher Stefan Zach

Der Energiekostenausgleich sei bis März verlängert worden. Zach will sich dafür einsetzen, dass der Sohn alle weiteren Energiehilfen erhält.

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