Entführung geplant

Pelosi-Angreifer hatte Kabelbinder und Seil dabei

Ausland
31.10.2022 21:32

Nach dem brutalen Angriff auf Paul Pelosi, Ehemann von US-Spitzenpolitikerin Nancy Pelosi, am vergangenen Freitag werden nun weitere Details bekannt. Der 42-jährige Angreifer hatte bei seinem Einbruch in das Haus der Pelosis in San Francisco auch, Kabelbinder, Seil und Klebeband bei sich gehabt, erklärte das US-Justizministerium. Er habe geplant, die Demokratin zu entführen. Laut Medienberichten hatte der Mann zudem eine Liste mit weiteren Zielen dabei.

Der Angreifer, der den 82-jährigen Paul Pelosi mit einem Hammer angegriffen und ihm damit den Schädel gebrochen hatte, wird nun von der für San Francisco zuständige Bundesstaatsanwaltschaft wegen Körperverletzung und versuchter Entführung angeklagt. Der 42-Jährige hatte es auf Nancy Pelosi abgesehen, die sich zum Zeitpunkt des Angriffs aber in der US-Hauptstadt Washington aufhielt. Er wurde festgenommen.

Wollte Nancy Pelosi Kniescheiben zertrümmern
Nach Angaben der Ermittler gab der Mann nach seiner Festnahme an, er habe Nancy Pelosi als Geisel nehmen und mit ihr reden wollen. Sollte die Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses die „Wahrheit“ sagen, würde er sie gehen lassen; sollte sie „lügen“, wovon er ausgehe, würde er ihr die Kniescheiben zertrümmern. Um welche „Wahrheit“ es gehen soll, geht aus den Anklagedokumenten nicht hervor. Der Festgenommene, laut Medienberichten ein Anhänger von Verschwörungstheorien, sagte demnach aber im Verhör, die Demokratische Partei verbreite Lügen.

Dem 42-Jährigen wird nun in einem Anklagepunkt ein Angriff auf einen nahen Verwandten einer offiziellen US-Vertreterin zur Last gelegt, was mit bis zu 30 Jahren Gefängnis bestraft werden kann. Der zweite Anklagepunkt der versuchten Entführung einer US-Vertreterin kann nach Angaben des US-Justizministeriums mit bis zu 20 Jahren Haft bestraft werden. Neben der Bundesjustiz kann auch die örtliche Justiz Anklage gegen den Mann erheben.

Elon Musk verbreitete Falschmeldung
Der Angriff eineinhalb Wochen vor den Kongress-Zwischenwahlen am 8. November sorgte für schockierte Reaktionen. Allerdings wurden auch zahlreiche Verschwörungsmythen verbreitet, wonach sich der Vorfall anders abgespielt haben könnte, als von den Behörden angegeben. Selbst der neue Twitter-Eigentümer Elon Musk verbreitete einen solchen Verschwörungsmythos, bevor er den entsprechenden Tweet wieder löschte.

Nancy Pelosi, deren Wahlkreis in San Francisco liegt, ist eine der mächtigsten Politikerinnen der USA. Die 82-Jährige ist seit 2019 zum zweiten Mal Vorsitzende des Repräsentantenhauses - auf Englisch „Speaker of the House“ - und damit protokollarisch die Nummer drei im Staat nach Präsident Joe Biden und Vizepräsidentin Kamala Harris. In rechten Kreisen wird sie schon seit langer Zeit angefeindet.

Beobachter befürchten angesichts der aufgeheizten politischen Stimmung in den Vereinigten Staaten Gewalt rund um die als „Midterms“ bekannten Kongresswahlen.

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