Russen unter Verdacht
Handy von Truss über längere Zeit abgehört
Das Mobiltelefon der ehemaligen britischen Kurzzeit-Premierministerin Liz Truss soll über einen längeren Zeitaum abgehört worden sein. Ihr Handy sei „von Agenten gehackt worden, die im Verdacht stehen, für den Kreml zu arbeiten“, berichtete die „Mail on Sunday“. Sie sollen sich dem Bericht zufolge Zugang zu „streng geheimen Gesprächen mit internationalen Partnern“ verschafft haben. Demnach hörten die Hacker auch Gespräche von Truss mit Kwasi Kwarteng ab, den sie später zum Finanzminister ernannte.
Der Hackerangriff sei bereits im Sommer entdeckt worden, als sich die damalige Außenministerin um den Parteivorsitz der Konservativen und den Posten der Premierministerin bewarb, zitiert die Zeitung ungenannte Sicherheitsquellen. Weiter hieß es, der damalige Premierminister Boris Johnson habe sich gemeinsam mit Kabinettssekretär Simon Case entschieden, den Vorfall zu verschweigen.
Oppositionspolitiker forderten nun eine Untersuchung. Die Labour-Abgeordnete Yvette Cooper sagte, der Bericht werfe „wichtige Fragen zur nationalen Sicherheit“ auf, einschließlich der Frage, warum und wie die Informationen durchsickern konnten. Eine Sprecherin forderte „dringend eine unabhängige Untersuchung, um die Wahrheit ans Licht zu bringen“.
„Haben robuste Systeme“
Eine Regierungssprecherin sagte: „Wir äußern uns nicht zu den Sicherheitsvorkehrungen für Einzelpersonen.“ Es gebe aber „robuste Systeme zum Schutz vor Cyberbedrohungen“.
Auf welcher Grundlage Russland hinter dem angeblichen Angriff vermutet wurde, ging aus dem Artikel nicht hervor. Die BBC und Sky News konnten den Bericht eigenen Angaben zufolge zunächst nicht überprüfen. Truss hatte nur wenige Wochen nach ihrem Amtsantritt ihren Rücktritt bekannt gegeben (siehe Video oben). Als ihr Nachfolger wurde Rishi Sunak ernannt.
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