GUTEN MORGEN

Verwirrung verursachen | Rotes Glücks-Ende

Eh nicht viel geschehen? Das Finanzdesaster in der Wien-Energie, das Sonntag Abend aufpoppte - es sei ja gar nicht so schlimm, wie der Wiener Bürgermeister gestern Mittag in seiner ersten Stellungnahme zum Milliarden-Fiasko zu vermitteln versuchte. Die Botschaft des Bürgermeisters, seines Finanzstadtrates und des Stadtwerke-Vizechefs: Die Situation sei nicht so übel, wie dargestellt. Spekulationen gebe es nicht, die Wien-Energie sei vielmehr Opfer der „verrückten Strommärkte“. Diese Darstellung sei der Versuch „Verwirrung zu verursachen“, urteilte Walter Boltz, der ehemalige Energie-Control-Chef, hart über den Auftritt des Wiener Energie-Trios. Boltz schenkt der Darstellung wenig Glauben. Ebenso wie der Rechnungshof, der die Vorgänge prüfen wird. Lustig ist es gerade nicht für die Wiener SPÖ…

Rotes Glücks-Ende. Lustig ist es auch nicht mehr für die Bundes-SPÖ und ihre Chefin. Polit-Professor Peter Filzmaier analysiert für die heutige „Krone“-Ausgabe die Folgen des Milliarden-Desasters, die er als „Ende des roten Glücks“ tituliert. „Was für einen Unterschied ein Tag ausmacht! 24 Stunden von Sonntag auf Montag, und die SPÖ als Umfragekaiser geriet nahe des Abgrunds“, meint Filzmaier. Bundesparteiobfrau Rendi-Wagner sei infolge von Skandalen und Schwächen in der Regierung „ein Hans im Glück und hätte fast automatisch nächste Kanzlerin werden können“. Sie habe „sozusagen erste Reihe fußfrei“ beobachtet, „wie ÖVP und Grüne in der Krise von einer Schwierigkeit zur nächsten stolperten“. Nun aber müsse Rendi-Wagner „mühsam erklären, warum die Energiegesellschaft des roten Wiens bei ihren Börsengeschäften auf die Nase gefallen ist“. Das mache ihre wichtigste Erzählung kaputt: „dass beim Krisenmanagement der Folgen des russischen Angriffskriegs und rund um die Teuerung alles besser würde, wenn die SPÖ regiert“. Doch das Finanz- sowie Energieversorgungsproblem in Wien beweise, analysiert Filzmaier, „dass Beteiligungen der öffentlichen Hand an Unternehmen unter Verantwortung der SPÖ keineswegs immer eine Patentlösung sind“. Nun werde, glaubt der Polit-Professor, die ÖVP versuchen, das Börsendebakel zu nutzen, „um den eigenen Kurseinbruch in den Umfragen zu stoppen“. Dabei mache sie allerdings einen Denkfehler. Filzmaier: „Wann immer ÖVP und SPÖ gegeneinander intrigierten oder sich gar Schlammschlachten lieferten, waren am Ende beide mit Schmutz bekleckert. Es profitierte fast immer die FPÖ, welche Proteststimmen aufsammelte.“ Da könnte er wieder einmal recht haben!

Kommen Sie gut durch den Mittwoch!

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