„Emil Eins“

Namenspatin der Wiener Bims geht in Pension

Wie erkennt man eine E1? Im Sommer an den schweißgetränkten FFP2-Masken der Fahrgäste, sonst an der runden Linienschildern.

(Bild: Wiener Linien)

Ab Freitag hat es sich „ausgebimmelt“, denn die Straßenbahn der Type E1 tritt zu ihrer aller letzten Fahrt an. Ein Stück Geschichte endet damit.

Seit 55 Jahren ist das Straßenbahnmodell Type E1 im Dienst. Auf ihr Signal geht auch die Bezeichnung „Bim“ zurück. Das beweist wieder einmal: Die Wiener sind durchaus stolz auf ihre Traditionen und Geschichte - außer sie müssen im Sommer damit fahren. Dann gewinnt der Wiener Grant schnell wieder Oberhand.

Die Type „E1“ wird auch „Emil Eins“ genannt. Man erkennt sie an der runden Liniennummer.

(Bild: Wiener Linien)

Kommen ins Museum
Doch diese „olfaktorischen Misstöne“ werden vermutlich schnell in Vergessenheit geraten, denn am Freitag wird die letzte dieser hohen, schmalen Triebwagen, die noch keine ausfahrbaren Trittbretter haben und bei denen die Linienbezeichnung auf einer runden Tafel auf dem Dach angezeigt wird, ihre letzte Fahrt antreten.

Heute noch den ganzen Tag unterwegs
Bis zuletzt waren die Straßenbahndinosaurier planmäßig in Floridsdorf im Einsatz. Wer noch einmal einen Hauch Geschichte und Odeur erhaschen möchte, hat am Freitag noch auf der Linie 30 die Möglichkeit. Wer glaubt, dass damit auch die Klimaanlagenlose Zeit endet, irrt. Selbst die ersten ULFs wurden ohne ausgeliefert. Manche E1 werden zu „Organspendern“.

Auch der Ruhestand der letzten verbliebenen E1-Fahrzeuge ist ebenfalls bereits geklärt. „Eine Fahrzeug-Garnitur steht in unserem eigenen Museum, einige werden als ,Organspender‘ dafür dienen, andere verkauft und der Rest verschrottet“, so eine Sprecherin der Wiener Linien. Doch auch dieses morbide Ende passt irgendwie wieder sehr zu Wien.