Beute von Kims Hackern

Bitcoin-Blutbad leert Nordkoreas Kriegskasse

Web
30.06.2022 14:13

Blutbad in der Krypto-Szene: Digitale Währungen wie der Bitcoin haben seit ihren Kursrekorden im Herbst 2021 rund zwei Drittel an Wert verloren. Ein Bitcoin ist nur noch knapp über 19.000 US-Dollar wert, im November waren es mehr als 61.000 Dollar. Neben Firmen und Kleinanlegern trifft der Krypto-Crash auch Staaten: Das abgeschottete Nordkorea, dessen Hacker Kim Jong Uns Kassen mit Kryptogeld für die Atomwaffenforschung füllen, hat erhebliche Verluste erlitten.

Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf Zahlen der Kryptogeld-Analysefirma Chainalysis. Diese beobachtet seit längerer Zeit Nordkorea zugeschriebene Krypto-Wallets, in denen bisher nicht „gewaschenes“ Geld aus nordkoreanischen Hacker-Operationen lagert.

Krypto-Vermögen um über 60 Prozent geschrumpft
Die Gelder sollen von 2017 bis 2019 bei insgesamt 49 Hacks erbeutet worden sein. Vor dem Krypto-Crash lagerten in den Wallets umgerechnet rund 170 Millionen US-Dollar. Die dramatischen Kursverluste der letzten Wochen sorgten dafür, dass es mittlerweile nur noch 65 Millionen sind.

Das Kim-Regime zählt demnach zu den großen Verlierern des Krypto-Blutbads: Insgesamt ist das beobachtete Vermögen um 61 Prozent geschrumpft. Die Beute einzelner Hacks, die während der Kursrekorde im Vorjahr über die Bühne gingen, schrumpfte sogar um mindestens 80 Prozent.

Nordkorea spricht von „totaler Falschmeldung“
Vertreter des nordkoreanischen Regimes weisen den Bericht naturgemäß zurück. Es handle sich um eine „totale Falschmeldung“, erklärte ein Vertreter der nordkoreanischen Botschaft in London im Gespräch mit Reuters.

Dass das isolierte Nordkorea die klammen Staatskassen unter anderem mit Hacker-Attacken füllt, ist allerdings seit langem bekannt. Die US-Regierung schätzte 2019, dass Kims Hacker rund zwei Milliarden US-Dollar für das nordkoreanische Atomwaffenprogramm beschafft haben könnten.

Daneben spülen auch andere legale wie illegale Geschäfte Devisen aus dem Ausland nach Nordkorea. Mit dem noch von Kim Jon Il - dem Vater des nunmehrigen Machthabers - gegründeten „Büro 39“ gibt es dafür eine geheime staatliche Koordinierungsstelle.

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