Deutsche verärgert:

Verringerte Gaslieferungen „politisch“ motiviert

Ausland
15.06.2022 15:58

Aus „technischen“ Gründen liefert Russland derzeit rund 40 Prozent weniger Gas über die Pipeline Nord Stream 1 - also jener Zuleitung, die besonders für Deutschland relevant ist. Der deutsche Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) stuft die Aktion als politisch motiviert ein. Gazprom erklärte indessen, dass die Liefermenge am Donnerstag noch weiter reduziert werde. 

Auch bei ihm bestehe der Eindruck, „dass das, was gestern passiert ist, eine politische Entscheidung ist, keine technisch begründbare Entscheidung“, sagte Habeck am Mittwoch in Berlin. Gazprom hatte am Dienstag angekündigt, die Gasmengen durch die Ostsee-Leitung Nord Stream um 40 Prozent zu verringern.

Schrittweiser Vorgang?
Habeck stellte den Schritt in eine Reihe mit den zurückliegenden Einstellungen der Gaslieferungen an Bulgarien, Polen und Dänemark sowie der Sanktionierung von Gazprom Germania. Der Grünen-Politiker sprach von einem scheibchen- oder schrittweisen Vorgehen.

Er erläuterte, Wartungsarbeiten der Firma Siemens stünden erst im Herbst an. Gazprom hatte als Grund Verzögerungen bei Reparaturen der Firma Siemens an einem Gasverdichteraggregat genannt. „Wir haben (...) kein Versorgungsproblem in Deutschland“, versicherte Habeck zugleich. Die Auswirkungen müsse man abwarten. Den Versorgern sei es bisher immer gelungen, „Gas aus anderen Quellen aufzutreiben“.

Gazprom drosselt Lieferung weiter
Von Donnerstagfrüh an werden täglich nur noch maximal 67 Millionen Kubikmeter durch die Leitung gepumpt, kündigte Gazprom am Mittwoch an. Erneut begründete das russische Staatsunternehmen diesen Schritt mit Verzögerungen bei Reparaturarbeiten durch die Firma Siemens. Deshalb müsse eine weitere Gasverdichtungsanlage abgestellt werden, hieß es.

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