„Eindeutige Signale“

Drosten warnt vor „quälend langem“ Corona-Winter

Wissenschaft
11.06.2022 12:19

Während Österreich gerade in die nächste Corona-Welle schlittert, haben sich auch nach zweieinhalb Jahren Pandemie die Mahnungen der Wissenschaftler kaum verändert. Der führende Corona-Experte Christian Drosten fürchtet nun, dass die Politik nach wie vor nicht die richtigen Schlüsse aus der Pandemie zieht. Es drohe ein „quälend langer Winter mit vielen Arbeitsausfällen“, so der Forscher.

Wieder einmal mehrt sich die Sorge von Experten, dass die Politik den nächsten Corona-Sommer verschläft. Den momentanen Anstieg der Infektionszahlen sieht er zwar noch nicht als sonderliche Bedrohung, die Entwicklung, die sich aber derzeit in Portugal zeigt, beunruhige ihn aber doch - schließlich würden dort durch die Omikron-Subvariante BA.5 auch die Sterbefälle wieder ansteigen.

Portugal als Warnsignal
„Dafür gibt es keine offensichtlichen Erklärungen, denn auch andere europäische Länder haben BA.5-Anstiege ohne Zunahme der Letalität“, sagte Drosten. Für mehr Klarheit müsse man noch etwas abwarten: „In einem Monat werden wir wissen, ob sich etwas Ähnliches auch bei uns einstellt“, wie er der dpa erklärte.

Besonders brisant werde die Lage dann einmal mehr im Herbst und Winter, so die Einschätzung des Virologen. Im FAZ-„Podcast“ sah Drosten das Beispiel der nun aufgekommenen Affenpocken als Beleg, dass man aus der immer noch laufenden Corona-Pandemie nicht wirklich etwas gelernt hätte.

Investition, weil „Forschung Zukunft rettet“
Es bräuchte im Falle eines pandemischen Problems viel raschere Studien und die Registrierung von Patienten - bei den Affenpocken sehe er jedenfalls „nicht allzu viel an Verbesserungen“, drängt er zudem darauf, bei Staatsausgaben trotz aller Widrigkeiten nicht auf ausreichend Gelder für die Wissenschaft zu vergessen.

In Amerika würden etwa jetzt schon „ganz große Programme“ zur Pandemie- oder Impfstoffforschung aufgelegt. Schon die deutsche Ex-Kanzlerin Angela Merkel hätte in der letzten Wirtschaftskrise entschieden, bei der Forschung nicht zu sparen, „weil das uns in Zukunft rettet“, so Drosten.

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